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Das Wetter im Rollenspiel
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Ein leichter Wind zieht durch den Wald. Die Sonne scheint und am Himmel ziehen einige Wolken entlang.


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Die Sonne hat ihren höchsten Punkt erreich und die Vögel singen ihr Lied. Es ist Mittags.

 

 Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende

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Merle

Merle


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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDo Dez 27, 2012 7:26 am

Der Wald war still und leer. Viel zu still und leer. Wie ausgestorben. War das normal?
Wie ein schmutzigweißer Pfeil jagte Merle durch das Unterholz. Sie war hochkonzentriert, und das musste sie auch sein, um nicht mit der linken Gesichtshälfte gegen einen jungen Baum zu prallen oder sich mit der linken Körperseite in einem dornigen Gebüsch zu verfangen. Alle ihre Sinne auf einmal arbeiteten wie verrückt: Ihre Schnurrhaare bogen sich und bebten und sondierten Merles Umgebung in alle Richtungen, sodass sie eventuellen Hindernissen noch rechtzeitig ausweichen konnte, bevor sie dagegenlief; ihr gesundes Auge huschte auf dem Boden vor ihr hin und her, wie Menschen es mit ihrem Blindenstock machen; Ihre Nase wollte auf Merles Schnauze auch nicht still halten und zuckte, die Nasenflügel weiteten sich jedes Mal, wenn die Füchsin die Luft einatmete, um zu prüfen, ob die Hunde kamen oder ob sie noch genügend Vorsprung hatte; nur Merles kleine runde Ohren, taub und gefühllos wie immer, regten sich nicht und waren flach angelegt, gegen den Fahrtwind. Oder besser: Gegen den Laufwind.
Der Wald war so still. Zu still. Der übliche Geruch nach Beute und flüchtenden kleinen Tieren aus dem Unterholz erreichte Merles Nase nicht mehr – sie roch nur ihre eigene Angst, der ganze Wald schien erfüllt davon. Ihr keuchender, stoßweiser Atem verwirrte ihre Schnurrhaare, sodass es ihr vorkam, als sei die Luft im Wald eingefroren und würde sich nicht mehr bewegen. Kein einziges Tier begegnete Merle auf ihrer langen Flucht, keine Maus stob vor ihren Pfoten davon, kein Kaninchen hoppelte hastig ins Gebüsch. Desto leerer und verlassener der Wald Merle vorkam, desto schneller lief sie. Hatten alle Tiere vor den Jägern Reißaus genommen?

Merle war ausdauernd. Sie und Chase waren Wanderer gewesen, hatten viele Wälder durchquert, waren manchmal tagelang gelaufen. Aber länger als eine Viertelstunde konnte nicht einmal Merle ihr Höchsttempo durchhalten, vor allem, da sie gleichzeitig alle ihre Sinne gebrauchen musste, und das strengte ziemlich an. Sie spürte, wie sie langsamer wurde, und zwang ihre Beine, das Tempo zu halten, aber jeder Schritt tat weh und es fühlte sich bald an, als sei Merle ein alter Fuchs mit Rheumathismus, oder mit den Wehwehchen, die alte Füchse eben haben. Ihr Brustkorb fühlte sich an, als sei er plötzlich zu eng für die ganze Luft, die sie einatmen wollte. Aber Merle wollte nicht stehenbleiben. Wenn sie sich nicht ganz täuschte, müsste irgendwo in dieser Richtung ein vor Kurzem verlassener Dachsbau liegen – der Geruch nach Dachs dürfte dort noch stark genug sein, um den Geruch einer Albinofüchsin zu überdecken, wenn sie in diesem Bau Schutz suchte...

Dann, der Zusammenprall.
Es kam völlig überraschend. Merle hatte sich zu sehr auf das Durchhalten konzentriert, um sehr viel von ihrer Umgebung mitzubekommen. Als ihre Schnurrhaare ihr dann verrieten, dass sie dabei war, eine Lichtung zu betreten, beschleunigte sie noch, schoss wie ein erdbrauner Schatten mit weißen Sprenkeln los, in der Sicherheit, dass sie für kurze Zeit nicht auf Bäume achten musste, die ihr eventuell im Weg stehen könnten. Denn auf Lichtungen gibt es bekanntermaßen keine Bäume. Also gönnte Merle ihren Sinnen eine Verschnaufpause und flitzte auf die offene Fläche hinaus, den Bauch dicht am Boden, um möglichst unentdeckt zu bleiben. Auf Lichtungen fühlte sie sich immer irgendwie beobachtet, weil es kein Unterholz gab, in dem sie sich verstecken konnte. Noch im Laufen drehte sie den Kopf nach rechts, hielt die Nase in den Wind und witterte angestrengt, um zu prüfen, wie weit die Hunde noch weg waren. Erst roch sie nur die üblichen, frischen Gerüche des Waldes: Moos, Harz, Tannennadeln und feuchte Erde. Dann, ganz schwach und fern, nahm sie den stechenden Geruch nach Hund, Mensch und Schießpulver wahr. Oder besser gesagt, sie erahnte ihn: der Geruch war wirklich sehr schwach, er flackerte wie eine Kerzenflamme, die gleich ausgeht. Merle fragte sich noch, ob sie ihn sich eingebildet hatte, und folgerte erleichtert, dass sie nun wohl außer Gefahr war, als...
WUMM.
Etwas nicht unbedingt Hartes, aber auf jeden Fall ziemlich Festes rammte Merles Vorderseite mit aller Kraft. Es fühlte sich an, als habe jemand ihr den letzten Rest Luft aus den Lungen gepresst; Himmel und Erde kippten einmal, drehten sich um sich selbst, und dann, ehe sie begreifen konnte, was überhaupt passiert war, gab es einen erneuten Ruck, die Umgebung hörte auf, sich zu drehen, und Merle spürte harte, kalte Erde an ihrem Rücken. “Uff“, stöhnte Merle. Als sie die Augen öffnete, erblickte sie etwas Weißes mit grauen Schlieren und erkannte erst nach einigen Augenblicken, dass es der Himmel war. Sie lag sehr still; eigentlich wusste sie nicht, was sie sonst tun sollte, denn es fühlte sich so an, als sei gerade der gesamte Jägertrupp der Zweibeiner samt Hunden über sie hinweggetrampelt, vielleicht sogar mehrmals. Vorsichtig versuchte sie, Luft zu holen. Es funktionierte und tat nicht einmal weh. Also war sie vermutlich nicht verletzt...Merle rollte sich auf den Bauch und musste sich erst einmal sammeln. Es war, als hätte das Etwas, gegen das sie geprallt war, all ihre Geistesgegenwart und Konzentration zerstreut wie Samenkörner im Wind.
Erstens: Ich lebe noch. Das war schon einmal Etwas.
Zweitens: Ich bin gegen Etwas geprallt, das nicht vorhatte, mir Platz zu machen.
Drittens: Was um Himmels Willen war das?!

Merle dachte zuerst, es sei ein Stein oder ein Baum gewesen, aber als ihr Raubtiergeruch in die Nase stieg, wusste sie, dass es etwas Anderes war. Raubtiergeruch! Merle schnellte hoch, als habe eine Biene sie in die Nase gestochen, und machte fast gleichzeitig einen flachen Satz rückwärts, um sich aus der eventuellen Gefahrenzone zu befördern. Da wurde sie umgerannt und blieb einfach liegen, um über Zweibeiner zu philosophieren, die vielleicht über sie hinweggetrampelt sein können! Toll gemacht, wirklich. Gibt wohl keine bessere Methode, sich einen schnellen Tod zu holen
Vor Merle stand ein Fuchs. Ein Rotfuchs, vielleicht etwas jünger als Merle, und er sah nicht aus, als wäre er derjenige, der hier jemanden umgerannt hatte. Eigentlich sah er eher aus, als sei er gerade umgerannt worden. Sein Fell sah zerzaust und ziemlich mitgenommen aus und er rappelte sich auch gerade auf, genau wie Merle. Sofort spürte die weiße Füchsin, wie sie sich versteifte; Ihr Fell sträubte sich, so gut es eben ging, wenn tausend Lehmstückchen darin hingen, und ihre Ohren legten sich erneut flach an, so flach, dass sie fast nicht zu sehen waren. Unwillkürlich lehnte Merle sich zurück, ging in Abwehrhaltung. Ein Fuchs! Mitten auf einer Lichtung! Was sollte das denn jetzt werden? Normalerweise traf Merle nie andere Füchse, sie war vorsichtig genug, um sie zu umgehen. Jetzt einfach so einen Fuchs über den Haufen zu rennen...das hätte ihr nicht passieren dürfen. Du meine Güte. Was würde der Fuchs denn jetzt denken? Ein normales Treffen war ja schon stressig genug...

Kurz stand Merle schweigend da und wartete darauf, dass der Fremde irgendetwas sagte oder tat, aber dann bemerkte sie seinen erwartungsvollen, fragenden Blick und mit Schrecken wurde ihr klar, dass er sie gerade etwas gefragt haben musste. Sie fuhr zusammen, senkte denn hastig den Kopf und leckte sich das zerzauste Brustfell. Verfluchte Taubheit! Das wird die Blamage meines Lebens...
Jetzt musste Improvisation her. Schnell. Nervös hob Merle den Blick. “Ähm...wie bitte?“, fragte sie und versuchte, beide Augen direkt auf den Fuchs vor ihr zu richten. Er durfte auf keinen Fall bemerken, dass sie auf dem linken Auge nichts sah. Und dass sie nichts hörte. Wenn es etwas gab, das Merle von ganzem Herzen hasste, dann war es, eine Schwäche zuzugeben. Wie der Fuchs reagieren würde, wusste sie nicht; er blickte sie zwar eindeutig freundlich und wohlmeinend an, aber woher sollte Merle denn wissen, wie er reagierte?


[ flieht | rennt Onre um | verwirrt | hört seine Frage nicht | nervös | fragt ihn etwas ]
Sry, dass der Post so doof geworden ist – war beim Schreiben etwas abgelenkt..
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDo Dez 27, 2012 9:48 am

Onre schaute sie oder ihn an.mhh ich fragte, Wie du heißt? er schaute sie lieb an und merkte das mit einem Auge was nicht stimmte aber was genau wusste er nicht. Er schaute sie oder ihn lieb und fragend an. noch wusste er nicht ob es sich um eine Fähe oder einen Rüden handelte. Er schaute sie Interessiert an und sah das sie/er weißes Fell hatte dann seine Ohren standen immer noch interessiert auf und er fragte sich was mit ihr/ihm los war. Er schaute sich kurz um als er dachte das er etwas gehört hatte. doch da war nichts und so fragte er nun: Hast du was gehört? er schaute sie/ihm dabei fragend an. er fragte sich des weiteren ob er nun eine Fähe oder einen Rüden vor sich stehen hatte doch dies zu fragen war ihm mehr als peinlich. Er schaute sie fragend an. Kennst du dich hier aus? fragte er nun und schaute das Gesicht an. Erlegte denn Kopf fragend schief und sah sie/ihn fragend an bei genaueren hinsehen sah man warum er nichts mehr riechen konnte die in der Nase war der Ruß vom Brand eingebrannt worden er hatte sich richtig in der Nase fest gebrannt. Onre schaute sich um. Irgendwie war es ihm zu ruhig geworden. Es war totenstille. Er blieb dennoch ruhig und gelassen lies sich nichts anmerken. Dann sah er in denn Himmel. Dann wieder zu sie/ihm. Er streckte sich. Er wedelte dabei leicht um freundlicher zu wirken denn er willte nicht das sie/er angst bekäme.Ach wie Unhöflich Ich sollte mich Vielleicht zuerst Vorstellen. Mein Name ist Onre Sternentreue. Seine stimme war dabei sehr liebenswürdig. Er hoffte das sie nun merkte das er lieb sei und nicht böse oder so. Er wusste ja nicht was der Grund war. warum sie/er nicht antwortete. Dennoch hatte er eine Vermutung was los war aber die war eine andere er vermutete das sie/er einfach nur angst hatte vor ihm.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeFr Dez 28, 2012 3:30 am

Die Lippen des Fuchses – ein Rüde, wie Merle inzwischen gerochen hatte – bewegten sich. Sie fuhr erneut zusammen, aber diesmal nicht so heftig wie vorhin, und sie hatte die schwache Hoffnung, dass er es nicht bemerkte oder dass er dachte, sie hätte mit dem Fell gezuckt, um eine Biene zu verscheuchen oder Ähnliches. Alles, solange er nicht dachte, dass Merle ein Feigling wäre. In Wirklichkeit war es ja anders...Merle war kein Feigling...dachte sie jedenfalls...es stresste sie einfach nur, die Augen die ganze Zeit auf die Lefzen des Anderen richten zu müssen, während er sprach, und sich so konzentrieren zu müssen. Es war kein gutes Gefühl, die ganze Zeit denken zu müssen: „Von meiner Aufmerksamkeit hängt der Verlauf unseres Gesprächs ab.“ Was, wenn sie ihn falsch verstand? Wenn sie eine peinliche Antwort gab, weil sie die Frage nicht verstanden hatte? Verdammte Taubheit! Sie wollte bei niemandem einen schlechten Eindruck hinterlassen. Und, Himmel, dieser Rotfuchs schien es wirklich nett zu meinen. Er stellte keine komischen Fragen, trotz dem Schlamm in Merles Fell und ihren ungewöhnlichen roten Augen, er wiederholte seine Frage geduldig und diesmal konnte Merle von seinen Lippen ablesen, was er sagte, denn glücklicherweise war er keiner dieser Füchse, die sich beim Sprechen abwenden und mit demonstrativ nachdenklicher Miene in die Gegend schauen oder die undeutlich nuscheln und das Maul kaum öffnen.

Ich...fragte...wie...du...heißt. Das war´s. Ganz leicht zu entziffern. Erleichtert lockerte Merle ihre angespannte Schultermuskulatur. Der fremde Fuchs war Einer, mit dem sie auskommen konnte, das spürte sie. Vielleicht gelang es ihr, von ihren Handicaps abzulenken und ihn mit freundlichen Antworten und höflichem Getue wieder loszuwerden, bevor ihm irgendetwas auffiel. Aber gerade räusperte sie sich, suchte rasch in ihrem Kopf die richtigen Worte heraus und wollte antworten, als der Fremde sich kurz umsah und dann auch schon munter weiterplapperte. Sofort schloss Merle das Maul und spürte, wie ihr Herz, das wieder angefangen hatte, normal schnell zu schlagen, wieder mit einem wilden Trommelwirbel begann. Sie heftete ihren rubinroten Blick an die Lefzen des Anderen wie ein Ertrinkender und beobachtete angestrengt jede Bewegung seines Maules. Er fragte, ob sie etwas gehört habe...ob sie etwas gehört habe...du meine Güte. Merle starrte ihn an und fragte sich, ob sie diesen Fuchs kannte und ob er sich einen üblen Scherz erlaubte. Gab es für einen tauben Fuchs eine taktlosere Frage als die, ob er etwas gehört habe? Hastig sah Merle nach links und nach rechts, und beide Male sog sie tief die frische Waldluft ein. Aber sie roch nichts Verdächtiges. “War wohl nur ein Eichhörnchen oder so“, murmelte Merle verlegen, wobei sie den Kopf senkte und auf die Pfoten des Fremden schaute. Bitte, lieber Gott oder wer du auch bist, mach, dass dieses Geräusch sich wie ein Eichhörnchen angehört hat, sonst merkt er noch was...und mach bitte, dass meine Stimme sich normal angehört hat und nicht so unverständlich genuschelt oder so... Sie konnte ja nicht hören, was sie sagte, deshalb wusste sie nicht, wie ihre Worte klangen. Chase hatte immer gesagt, Merle hätte eine sehr schöne, melodiöse und klare Stimme, aber so ganz hatte die Albinofüchsin ihr das nie abgekauft. Chase sagte ständig nette Sachen, um Merle glücklich zu machen. Chase...

Als Merle hochsah, bemerkte sie mit Schrecken, dass der fremde Fuchs wieder angefangen hatte zu reden. Sie keuchte auf und klebte ihren Blick wieder an seine Lefzen, als wollte sie ihn hypnotisieren. Ärger loderte in ihr auf, und innerlich verfluchte sie ihre Taubheit und die Tatsache, dass der freundliche Fremde so plauderfreudig war. Oder wie man das nannte. Sie wusste, dass der Rotfuchs nichts dafür konnte, dass sie taub war oder dass sie nichts davon wusste, aber wütend war sie trotzdem. Konnte er nicht ein bisschen weniger reden? Den Anfang seiner nächsten Frage hatte Merle verpasst, aber sie sah, wie sein Maul die Worte ...du dich hier aus? formten. „Du dich hier aus“ - da hing aber noch ein Wort davor. Welches? Nervös schluckend versuchte Merle, sich seine Frage zusammenzureimen, und betete gleichzeitig darum, dass sie nicht zu zittern anfing oder Sonstiges. Der Fremde musste sie ja jetzt schon für seelisch gestört halten oder so, weil sie ihm nicht antwortete. Gute Güte, sie hasste solche Zwickmühlen!

Aber zum Glück wurde Merle die verhängnisvolle Antwort auf die Frage abgenommen, denn der Fremde plapperte schon weiter. Er ließ freundlich die Rute pendeln, ein Ausdruck der Entspannung und Arglosigkeit, der Merle überraschte. War er denn gar nicht misstrauisch? Immerhin war sie eine Fremde. Füchse waren doch Einzelgänger, warum reagierte er so sozial? Aber sie hatte keine Zeit für solche Gedanken, denn sie musste sich seine nächsten Worte zusammenreimen. “Ach, wie unhöflich. Ich sollte mich vielleicht zuerst vorstellen. Mein Name ist...“ hier kam ein Wort, das Merle nicht kannte, “...Sternentreue.“
Merle runzelte die Stirn. Denk nach, Merle. Denk nach. Zum Glück scheint dein Gesprächspartner freundlich und nicht allzu aufmerksam zu sein, du kannst also noch alles schaukeln. Wie heißt er? Überleg schnell! Sie rief sich die Form seiner Lippen in Erinnerung, als er das fremde Wort aussprach. Der erste Buchstabe war ganz klar ein O, denn er hatte sein Maul zu einem O geformt. Und danach kam ein Laut, der so ungefähr „M“ oder „N“ bedeuten musste. Dann? Er hatte die Lefzen leicht zurücgezogen beim Sprechen, hatte die Zahnspitzen gezeigt. Rrrr. Ein R. Und das letzte ein E. Also Omre...Onre?

Erneut keimte Wut tief in Merles Innerem. Diesmal war es kein leichter Ärger, sondern echter Zorn, und er loderte in ihr auf wie eine Stichflamme. Sie wusste ja, dass der Andere nichts für ihr Handicap und ihre Verständigungsprobleme konnte, dass er es gut meinte und all der Quatsch, aber half ihr das? Nein! Warum musste sie ausgerechnet mit einem Fuchs zusammenstoßen? Da wäre ihr ja fast ein Bär noch lieber gewesen. Und warum musste sie taub sein? Die Welt war ungerecht, vorn und hinten, egal, wie man sie wendete. Das ganze Leben war ungerecht, verdammt nochmal. Merle würde das nicht länger mitmachen. Sie ließ sich doch nicht von sich selbst drangsalieren! In Zukunft konnte es ihr egal sein, ob ein Fuchs sie etwas fragte oder nicht. Aber sowas von.
Sie machte den Rücken straff, hob den Kopf und erwiderte würdevoll, aber kalt und fast feindselig: “Sehr erfreut. Ich heiße Merle. Und ich bin seit meiner Geburt taub, also spreche ich normalerweise nicht mit anderen Füchsen. Danke für das Gespräch.“ Dann wirbelte sie herum und trabte davon, in den Wald hinein. Ihr Inneres schien heiß wie kochende Lava. Zu der Wut auf die Ungerechtigkeit der Welt kam jetzt auch noch Wut auf sich selbst hinzu, weil Merle einen Fuchs, der es nur gut meinte, so grob behandelt hatte.


[ bei Onre | liest von seinen Lippen ab | ängstlich, ob sie alles versteht | kommt nicht zu Wort, weil Onre dazwischenredet | wird ärgerlich | hört ihm zu | wütend | antwortet ihm | geht ärgerlich davon ]

Out: Onre, nimm´s nicht persönlich. Ich muss Merle halt so spielen, wie sie ist^^ du kannst ihr gerne nachgehen und so, sie reagiert dann freundlich.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeFr Dez 28, 2012 9:24 am

Der Fuchs erschrak. Taub.. Das Erklärt das Verhalten dachte Onre und war erstaund das sie trotzdem so gut verstand. Er schaute kurz zum Boden. Ein großes Handicap. Onre überlegte kurz Wie soll.... Ahh ich weiß wie! Onre setzte sich in Bewegung und stellte sich der Füchsin/Fuchs in denn weg und anstatt was zu sagen Zeichnete er nun etwas auf denn Boden, Er Zeichnete sich und machte einen Pfeil auf sie. Dann schaute er kurz zu ihr. Es sollte heißen. Kann ich mitkommen? Er zeichnete weiter Er zeichnete nun seine Nase und durchkreuzte sie dann. Was soviel hieß das sein Handicap die Nase war die keine Gerüche mehr aufnehmen konnte. Er zeichnete. Nun sie/ihn und zeichnete Seine eigenen Ohren dran. Was soviel hieß wie Lass mich deine Ohren sein. Dann sah er sie fragend an. Immerhin waren sie zu zweut deutlich besser dran als wenn sie alleine weitermachen würden fand zumindest Onre so. Er legte nun denn Kopf schief. Er setzte dann noch eine Zeichnung an es war einmal ein zeichen des Rüden und einmal ein Zeichen der Fähe die er schnell noch zeichnete als frage ob sie/er ein Rüde oder eine Fähe war. Einfallsreich war der Rüde ja so konnte sie/er ihn verstehen ohne sich groß auf die Schnauze konzentrieren zu müssen und so waren beide nicht mehr einsam. Ich hoffe Sie/er versteht mich so besser als wenn ich spreche Er schaute zu ihr und wartete auf Antwort.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeSo Dez 30, 2012 2:17 am

Die Jäger, vor denen Merle eben erst geflohen war, waren vergessen. Merles Gedanken kreisten nur noch um Onre oder Omre oder wie er hieß, während sie quer über die Lichtung stapfte. Sie versuchte, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren, wie sie es sonst immer tat, aber ihr Kopf wollte einfach nicht. Vor ihrem inneren Auge tauchte immer das provokante Bild des schmächtigen Rotfuchsrüden auf. Pah – pah! Wäre sie bloß nicht in ihn hineingelaufen. Er meinte es zwar offensichtlich freundlich, aber seine Fragen waren ziemlich direkt und unverblümt gewesen, er hatte ihr gar keine Zeit gelassen, sich im Kopf zusammenzureimen, was er gesagt hatte. Die Blamage ihres Lebens. Merle kam mit Füchsen, die pausenlos redeten, nicht zurecht. Insgesamt wollte sie am liebsten ihre Ruhe, der einzige ihrer Artgenossen, der sie interessiert hatte, war Chase gewesen, und so sollte es verdammt nochmal auch bleiben! Und jetzt hatte sie ihm auch noch...sie hatte ihm auch noch...dumm. Dumm, das war das einzige Wort, das ihr dazu einfiel. Es war eine dumme Kurzschlusshandlung gewesen, ihm ins Gesicht zu sagen, dass sie taub war. Und dann auch noch einfach so zu verschwinden...zumindest hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie auf dem linken Auge nichts sah. Aber das half ihr jetzt nicht mehr viel. Und vermutlich wusste dieser Onre es eh schon, denn so seltsam und exotisch Merles rubinrote Augen auch aussahen, man merkte deutlich, dass ihr Linkes nirgendwo hinsah, sondern einfach existierte. Ohne zu arbeiten. Pah!
Verdammt, Merle! Wenn du beim Jagen genauso ungeschickt wärst wie im Umgang mit anderen Füchsen, würdest du innerhalb weniger Wochen verhungern! Mit einem gereizten Knurren, als wollte sie die überflüssigen Gedanken verscheuchen, schüttelte Merle den Kopf und versuchte dann, sich vollkommen auf das zu konzentrieren, was ihre Sinne ihr sagten. Sie hatte inzwischen den Rand der Lichtung erreicht. Also prüfte sie rasch mit einem Seitenblick, ob es auf ihrer linken Seite irgendwelche verhängnisvollen Hindernisse gab – es gab sie nicht – und hielt dann die Nase in die leichte Brise, um den Wald auf eventuelle Gefahren zu überprüfen. Ein Geruch, den sie vor wenigen Sekunden zum ersten Mal gewittert hatte, streifte ihre Nase. Merle erstarrte.

Der fremde Rotfuchs?
Aber es gab keine Zweifel. War er ihr gefolgt? Merle warf hastig einen Blick über die Schulter, und da stand er: Zerzaust, in einer entspannten Position, mit einem vertrauensvollen Ausdruck auf dem Gesicht. Vor Überraschung wusste Merle nicht, was sie machen sollte. Wieso lief der Kerl ihr jetzt nach? Einfach so? Was wollte er von ihr? Kurz überlegte Merle, ob sie so tun sollte, als hätte sie ihn nicht gesehen, und einfach weitergehen sollte. Unwillkürlich beschleunigte sie ihre Schritte. Aber die Vorstellung, vor einem Fuchs davonzulaufen, der ihr nichts Böses wollte, war zu albern. Sie war doch kein Kaninchen. Vielleicht sollte sie ihn anknurren...aber er meinte es nur gut. Ihn zu verjagen oder barsch zu reagieren wäre irgendwie – irgendwie unfair. Und Merle hätte sich so etwas eh nicht getraut, das wusste sie sehr genau. Also seufzte sie innerlich, drehte sich zu Onre oder Omre um und musterte ihn abwartend. Musste sie ihn eben auf die unangenehmste Art und Weise loswerden: Mit freundlichen Worten und ausgesuchter Höflichkeit. So etwas konnte Merle gar nicht, vor allem, da es wirklich Besseres zu tun gab, als mit einem Wildfremden auf einer Lichtung zu sitzen und sich zu unterhalten, aber es gab anscheinend keine andere Möglichkeit.

Zu ihrer Überraschung fuhr Onre – sie fand, dass „Onre“ sich mehr nach einem echten Namen anhörte als „Omre“, also nannte sie ihn in Gedanken so – nicht fort zu sprechen, sondern gab Merle mit der Schnauze ein Zeichen und setzte sich dann. Mit ziemlich theatralischer Geste senkte er eine Pfote auf den Boden, und Merle spürte, wie sich ihr Fell langsam ihren Rücken entlang aufstellte – erst das Nackenfell, dann das Rückenfell, dann das Fell oben an ihrem Schwanzansatz, und dann plusterte sie ihren Schwanz auf wie eine Flaschenbürste. Was sollte das nun schon wieder werden? Eine pantomimische Darstellung? Machte er sich lustig über sie? Merles Lefzen kräuselten sich, es war ein Reflex, aber sie knurrte nicht, sondern beobachtete schweigend, wie der Andere die Pfote jetzt wieder hob, aber nicht ganz, sondern nur ein bisschen, sodass eine Kralle sich in die Erde bohrte, während der Rest der Krallen kurz über dem Boden schwebte. Und dann begann er, zu zeichnen. Seine Pfote fuhr langsam und bedächtig über den Boden und hinterließ eine tiefe, dunkle Furche.
Merle hatte noch nie in ihrem Leben einen Fuchs zeichnen sehen.
Die Sache faszinierte sie so, dass sie, ohne über irgendetwas nachzudenken, nur noch auf die mit Erdbröckchen verklebte Pfote starrte, die, desto mehr sich der Rotfuchs an das Gefühl des Zeichnens gewöhnte, immer schneller über den Boden fuhr und mal tiefere, mal weniger tiefe Rillen hinterließ. Wie die Beine des Fuchses und die Beine aller Rotfüchse, die Merle kannte, war die Pfote schokoladenbraun. Bei jedem Strich blieb etwas Erde in der Kralle hängen, die sich dann in der nächsten Rille absetzte. Ein Kunstwerk war die Zeichnung sicher nicht. Und Merle brauchte eine kurze Weile, um zu erkennen, worum es sich handelte. Und um zu erkennen, warum der Fuchs zeichnete. Beides gefiel ihr nicht. Vorerst einmal: Warum sprach er nicht mit ihr? Er wusste doch, dass sie ihn verstand, sie hatte ihm doch geantwortet. Warum benahm er sich, als müsste man großes Aufhebens um ihre Taubheit machen? Sie brauchte weder Spott noch Mitleid, und wenn er es tausendmal gut mit ihr meinte! Man konnte sich mit ihr unterhalten, ganz normal, wie mit jedem anderen Fuchs. Und sie wollte doch, dass man sich normal mit ihr unterhielt! Sie wollte nicht behandelt werden wie ein Fuchswelpe, auf den immer alle Rücksicht nehmen mussten! Konnte er sich das nicht vorstellen?

Merle war es gewohnt, einzelne Satz- und Wortfetzen von den Lippen abzulesen und daraus einen verständlichen Text zu formen, auf den sie antworten konnte. Sie war eine Meisterin solcher Dinge. Aber Zeichnungen interpretieren – das war etwas Neues. Es gab ihr Zeit zum Nachdenken und Zeit, sich zu entspannen, weil sie wusste, dass sie das, was der Fuchs meinte, nicht verpassen konnte – es lag vor ihr am Boden. Nur eine plötzliche Sintflut hätte es verschwinden lassen können, und dass es jetzt anfing zu regnen, war mehr als unwahrscheinlich. Ein Fuchs und ein Pfeil, der in Merles Richtung ging...fragte er, ob er zu ihr kommen durfte? Wohl kaum. Er war doch schon bei ihr. Also bedeutete das, ob er mit ihr kommen durfte?
Merle fuhr zusammen und spürte, wie ihre Augen sich weiteten, als sei sie in Panik geraten. Und das war nicht einmal so falsch. Auf keinen Fall! Niemals! Füchse sind Einzelgänger! Einzelgänger, hörst du? Ich komm perfekt alleine zurecht! Wir kennen uns doch gar nicht! Ich brauche niemanden, der mich begleitet! NIEMANDEN! Aber sie schwieg, denn sie wusste, dass der Fuchs noch etwas hinzufügen wollte. Und so war es. Als Nächstes zeichnete Onre eine Nase. Es war eine Fuchsnase, sie saß an der Spitze einer langen, geraden Schnauze, wie er eine hatte. Merle rätselte noch, was das heißen sollte – dass er fragte, ob zumindest ihr Geruchssinn noch funktionierte? Dass er sie fragte, ob sie irgendetwas Ungewöhnliches gerochen hatte? – als Onre mit einer abrupten Pfotenbewegung ausholte und die Zeichnung quer durchstrich. Überrascht betrachtete Merle die Zeichnung von der durchgestrichenen Nase und dann begriff sie, dass es die Nase von Onre und nicht Merles Nase sein sollte. Eine durchgestrichene Nase.
Merle hob den Blick, er fiel auf die Nase ihres Gegenübers. Warum fiel ihr das erst jetzt auf? Irgendetwas stimmte damit nicht. Sie war seltsam geformt, irgendwie kleiner und verkümmerter als die von Merle, und nicht so kalt und feucht, wie eine gesunde Nase sein sollte, sondern trocken und runzlig. Statt Schwarz war sie bräunlich. Eine durchgestrichene Nase...bedeutete das, Onre konnte nichts mehr riechen? Dass er ein gehandicapter Fuchs war, genau wie Merle? Es musste wohl so sein. Als er Merle gefragt hatte, ob sie etwas gehört hätte, hatte er sich zwar umgeschaut, aber seine Nase hatte nicht gezuckt – obwohl jeder Fuchs, der etwas Verdächtiges riecht, sofort wittern würde. Eine durchgestrichene Nase... das war wirklich schlimm für einen Fuchs. Augen und Ohren waren unwichtige Sinne, wenn nur die Nase eines Fuchses funktionierte. Wie jagte ein Fuchs, der seine Beute nicht roch? Wie überlebte ein Fuchs, der seine Feinde nicht roch? Eine Woge der Schuldgefühle rollte über Merle hinweg und sie senkte den Kopf, als hätte man sie gezüchtigt. Sie war nicht die Einzige auf der Welt, die Probleme hatte. Das hatte sie offenbar vergessen. Egoistisches kleines Ding, das ich bin...

Onre hatte sich mit dem Thema nicht weiter aufgehalten; seine Pfote flitzte schon wieder eifrig über den Boden, als wollte sie Rollschuh fahren. Die dritte Zeichnung war fast dieselbe Zeichnung wie die Erste: ein Fuchs. Aber Merle erkannte sofort, dass es sich um sie selbst handelte, denn im Gegensatz zu der ersten Zeichnung hatte Onre das Fell nicht dunkel schraffiert, also musste der Fuchs weiß sein. Nur die Ohren fehlten. Und die zeichnete Onre jetzt dazu. Es waren nicht Merles Ohren, sondern seine Eigenen. Merles Ohren waren klein und abgerundet, aber diese Ohren hier sahen so aus wie die von Onre: Groß und spitz. Was bedeutete das jetzt? Merle dachte schnell nach. Mein Körper, seine Ohren. Vielleicht...vielleicht...“Lass mich deine Ohren sein“.
Und nun begriff Merle endgültig, was der Rüde meinte. Er wollte mit ihr kommen. Nicht nur für kurze Zeit, um den Jägern zu entkommen oder so, nein. Er wollte sich mit Merle zusammenschließen, wollte ein Bündnis mit ihr. Sie ersetzte seine Nase und er ersetzte ihre Ohren. So ausgedrückt hörte sich das nicht nach Mitleid an, mehr nach einem fairen, akzeptablen Tausch. Aber...aber...aber es war nicht, dass Merle kein Mitleid wollte. Es war – ach, sie war einfach nicht der Typ Fuchs, der sich mit einem Fremden verbündet, nur weil es diesem gerade so einfällt. Merle war eher eine Einzelgängerin. Nicht, dass sie gerne allein gewesen wäre, aber sie hasste es, mit Fremden zusammen sein zu müssen. Sich einfach mit irgendeinem Fuchs, der gerade Lust dazu hatte, zusammenzuschließen und fortan nicht mehr so zu leben, wie sie es gelernt hatte, war das Letzte, das Merle gewollt hätte.
Und doch, irgendetwas in Merle brachte es nicht über sich, einfach „Nein“ zu sagen und wegzugehen. Vielleicht konnte sie den ungewollten Partner ja später irgendwie loswerden, ohne unhöflich zu sein. Sie räusperte sich unsicher, bevor sie meinte: “Also...wir können es ja versuchen, aber nur, solange wir uns in Gefahr befinden, erschossen zu werden. Danach trennen sich unsere Wege. Und wenn du etwas von mir willst, dann sag es laut. Ich kann dich genauso gut verstehen wie andere Füchse.“


[ sieht Onre zu | antwortet ]
Sry, hatte beim Schreiben etwas Eile und konnte deshalb nicht ausführlicher werden -.-
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeSo Dez 30, 2012 7:07 am

Onre nickte Ist Okay. Ich wusste das jetzt nicht so genau sagte er und stand dann wieder auf. Er schaute zu ihr. Ist Okay sagte er zwar etwas Enttäuscht aber dennoch glücklich Zumindest für die Zeit jemanden dabei zu haben der Riechen konnte. Denn er hatte immer angst davor versehentlich in Fremdes Territorium einzudringen und aus denn daraus Resultierenden Problemen nicht mehr zu Entkommen. Ich bin froh das ich erst mal nicht mehr alleine bin. dachte er. Er war leider wirklich auf die Hilfe anderer Angewiesen denn sonnst würde er es nicht Schafen. Schon das Jagen war für ihn eine Qual, immer wieder Verlor er sein Ziel oder es entkam dadurch das Onre sein ziel aus denn Augen verlor und doch hatte er bis hierher ausgehalten. Er wollte endlich finden wonach er suchte eine Heimat wo er nicht alleine war, Freunde die er Familie nennen konnte, Hilfe beim Jagen und sie ihn und vielleicht auch Merle so akzeptieren wie die beiden nun mal waren, Gehandikapt. Das war ihn wichtig. Er stellte sich neben Merle und wartete dann auf sie. Also ich bin nun bereit sagte er mit lieber Stimme und schaute dabei lieb zu Merle die nach seinem Anschein nach eine Fähe war. Aber 100%tig sicher war er sich da noch nicht. Aber ziemlich sicher schon. Er lies sein Blick kurz umherschweifen um dann ein kleinen aber unscheinbaren Blick zu riskieren auf der Hoffnung das Sie dies nicht bemerken würde. Er wusste nehmlich nicht wie sie drauf reagiert wenn er einfach so danach fragt.Wieso tue ich das? fragte Onre sich selbst und lies denn versuch dann versuch bleiben, Er hatte es nicht riskiert. Er hatte einfach zufiel angst das sie dies merken würde und das Bündnis dann sich sofort wieder auflöste. Also lies er es Bleiben und ging dann einen Schritt voraus.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDi Jan 01, 2013 3:28 am

Merle fühlte sich hilflos. Eingekesselt. Jetzt hatte sie zugestimmt, dass sie ein Bündnis mit Onre eingehen würde – so einfach konnte sie das nicht mehr ändern. Und dabei war das Zusammenleben mit irgendeinem Fuchs, der nicht Chase war, das Letzte, das sie gewollt hätte. Wirklich das Allerallerletzte. Sie hasste es, gute Güte, sie hasste es so sehr. Die ganze Zeit an den Lippen des Anderen kleben und hochkonzentriert sein zu müssen, hinderte sie daran, auf ihre Umgebung zu achten und eventuelle Gefahren zu erkennen. Und es stresste sie. Wenn sie nun etwas falsch verstand? Wenn sie irgendetwas Dummes oder Seltsames sagte, das dafür sorgte, dass Onre sie für geistesgestört hielt? Zwar mochte sie ihn nicht wirklich – besser gesagt, sie war wütend auf ihn, weil er sie mit seiner Bündnisidee so überrumpelt und in die Zwickmühle gebracht hatte, dass sie in der ersten Überraschung einfach „Ja“ gesagt hatte – aber irgendetwas in Merles, ein Instinkt vielleicht oder die Angst, ausgelacht zu werden, verbot ihr strikt, bei anderen einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Oder Andere zu enttäuschen. Oder etwas Anderes in der Art.
“Ist okay.“ Merle presste die Lefzen aufeinander, als Onre das sagte. Sie konnte seine Stimme zwar nicht hören, aber er wirkte locker, entspannt und so vertrauensselig wie ein Fuchswelpe. War das in seiner Gedankenwelt so einfach? Man traf mal eben einen Fremden, bot ihm ein Bündnis an, er stimmte zu, und damit war die Welt in Ordnung? Pah. Pah! Und dabei war es nicht einmal Onres Schuld. Es war ihre eigene Schuld, dass sie so dumm gewesen war, zuzustimmen. Warum hatte sie ja gesagt? Warum? Warum?! Gut, dass sie sich nie traute, Widerworte zu geben, aber war es denn so schwer, zu knurren und Onre zu verstehen zu geben, dass sie ihre Ruhe haben wollte? Nur ihre Ruhe.

Wenn Onre bei ihr war, musste Merle die ganze Zeit auf ihn achten. Sie würde das Gefühl von Frieden, das sie überfiel, wenn sie alleine durch den Wald rannte, durch einen Fluss schwamm oder einem Hasen – wie gerade eben – bei seiner täglichen Arbeit zusah, entbehren müssen. Die ganze Zeit würde sie nur an den Fuchs denken müssen, der neben ihr herlief. Und so etwas wie einen Jagdgefährten brauchte sie sicher nicht. Sie kam perfekt aus. Gut, sie war mager bis auf die Knochen, aber Onre und jeder Fuchs, den man um diese Jahreszeit in den Wäldern traf, war das auch. Und die paar Beutestücke und Beeren, die Merle zum Überleben brauchte, konnte sie sich problemlos selber fangen. Ich will nicht, knurrte ihr Inneres trotzig. Ich schaff das ganz alleine! Ich will nicht – ich brauche niemanden!

Ihr Blick fiel auf Onre. Nicht nur funktionierte seine Nase nicht, sondern in seiner ganzen Haltung drückte er Vertrauen und Arglosigkeit aus. Das gefiel Merle nicht. Man musste misstrauisch sein, misstrauisch, unverfroren und zu allem bereit, wenn man überleben wollte. Sie selbst war das. Aber Onre...ja....wie hatte er überhaupt so lange überleben können, wenn er so blauäugig wie ein Fuchsjunges durch die Gegend lief? Vielleicht.... Nein! Hör auf, sowas zu denken. Du brauchst ihn nicht!
Merle sah erneut hinüber zu Onre, der sie seinerseits verstohlen musterte, als fragte er sich, wann sie endlich eine Antwort gab. Aber vielleicht, dachte sie, vielleicht braucht ER mich. Sie schloss kurz die Augen und fügte sich ihrem Schicksal. Spätestens dann, wenn die Jagdsaison vorüber war, wäre sie Onre wieder los. Die ganze Sache mit ihm war seltsam, und immer noch wusste Merle nicht, was sie davon halten sollte, aber für ein paar Monate konnte sie ihn sicher ertragen. Also senkte sie den Kopf und sammelte sich, während sie sich mit der warmen rauen Zunge über die Brust fuhr und sie so von den juckenden Lehmstückchen befreite. Und gerade, als sie den Kopf hob und zu einer Antwort wie „Lass uns gehen“ oder „Dann los“ ansetzte, spürte sie, dass irgendetwas nicht stimmte.

Sie spreizte die Schnurrhaare und versuchte herauszufinden, was es war, aber irgendetwas stimmte nicht mit den Luftströmungen, die Merles Tasthärchen zum Beben brachten. Sie waren wie durcheinandergewirbelt, als würde irgendetwas Großes ganz in der Nähe die Luft bewegen. Während Merle noch die Nase in die Luft reckte, sich hastig umsah und herauszufinden versuchte, woher die seltsamen Bewegungen kamen, streiften schnell hintereinander zwei heftige Luftzüge ihre rechte Flanke, sodass sämtliche Fellhaare, die nicht von Lehm verklebt waren, sich wellten. Merle fuhr herum und sah eine flügelschlagende schwarze Vogelgestalt, die mit ausgebreiteten Schwingen zum Landeanflug ansetzte, keine Fuchslänge von Merle entfernt, und die schließlich flatternd und krächzend – zumindest dachte Merle, dass sie krächzte, weil sie den Schnabel auf- und zuklappte – auf dem Rücken der Füchsin landete. Große, hornige Krallen gruben sich in Merles Fell und berührten ihre Haut, und der vertraute Geruch nach einem bestimmten Vogel stach Merle in die Nase. Die Krähe! Sie hatte sie also wiedergefunden. Laut fauchend und mit gefletschten Zähnen fuhr Merle herum und schnappte nach dem „Übeltäter“, aber die Krähe erwiderte den gereizten roten Blick der Füchsin ohne Angst. Sie knetete mit den Krallen kurz Merles Nackenfell und pickte ihr neckisch ins Ohr, bevor sie aufflog und sich etwas weiter weg auf einem Busch niederließ, der unter dem Gewicht des schwarzen Vogels wippte. Die Botschaft war eindeutig: Offenbar verstand die Krähe sich als Merles Reisegefährtin und wollte auf alle Fälle mitkommen.

Irgendwie war es Merle Recht, dass die Krähe sie begleitete. Vielleicht würde sie das davon abhalten, sich allzu einsam zu fühlen. Denn ja, Merle schaffte es, sich einsam zu fühlen, selbst wenn sie mit anderen Füchsen zusammen war. Oder besser: Vor allem, wenn sie mit anderen Füchsen zusammen war. Sie fühlte sich dann, als trennte eine unsichtbare Barriere sie von den Anderen, und erst das ließ sie sich wirklich einsam fühlen. Also schüttelte Merle sich kurz, straffte sich dann und nickte Onre zu, der bereits ungeduldig einen Schritt Richtung Wald gemacht hatte. “Aber nur für die Dauer der Jagdsaison“, wiederholte sie noch einmal eindringlich. “Gut. Los geht’s.“ Und kurz entschlossen trabte sie in den Wald hinein. Die Krähe erhob sich flügelschlagend von dem Busch und folgte den beiden Füchsen durch den Wald wie ein Schatten. Ich habe jetzt zwei Begleiter, dachte sie. Und einer nerviger als der andere.


[ denkt nach | unglücklich | eine ihr bekannte Krähe kommt hinzu und will offensichtlich mitkommen | antwortet Onre | geht los ]
Sorry – ich hab den Eindruck, dass meine Posts furchtbar sind...
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDi Jan 01, 2013 12:54 pm

Onre wollte erst los knurren als die Krähe landete und scheinbar Merle ärgerte, doch was war los er konnte es auf einmal nicht mehr. War es wegen Merle... Ja aber auch etwas anderes, diese Krähe sie war keine Beute oder so was auch kein Wesen was einfach so was tat um andere zu ärgern. Sie war eher wie ein Weggefährte aber warum? Warum fühlte Onre so.. Was veranlasste ihn diese Krähe in ruhe zu lassen? Er verstand dies nicht. Er hatte sich ziemlich erschrocken als Merle denn Kopf vorhin hob. Er hatte sich da darauf gefasst gemacht das sie angegriffen werden, Doch dann kam diese Krähe, diese überaus merkwürdige Krähe. War diese Krähe eine Art Schutzgeist für Merle Oder... nein das... Warum denke ich darüber überhaupt nach? dachte Onre und sah dann zu Merle, als diese sagte das es nur für die Jagdzeit sein würde lies er leicht denn Kopf hängen aber nickte dann. Er folgte Merle nun und ging dann neben ihr weiter. Er wusste in einer Hinsicht selbst nicht warum er ihr so viel vertrauen schenkte doch es war so. Ein sachtes Lächeln entflöch seinem Gesicht aber es war ein Liebes nettes Lächeln. Er schaute sich dann um, und dann sah er zu ihr. Er wartete bis Merle zu ihm sah und erst dann sprach er noch ein Satz. Wohin sollen wir deiner Meinung nach gehen? fragte er lieb. und nachdem er dies fragte schaute er nach vorne. Er wünschte sich manchmal schon das er wieder riechen könne, denn diese Geruchslose Welt sie war trostlos geworden. Er erinnerte sich immer gern an diese alte zeit wo er noch alles riechen konnte. Damals war ihn das egal doch heute nicht mehr. es schmerzte ihn das er nichts mehr riechen konnte. Damals war es noch alltägliches und Heute vermisste er dies. Die Blumen das Wild, einfach alles was mit Gerüchen zu tuhen hatte, das alles schmerzte ihn immer sehr und so floss eine Träne von seiner Wange hinunter.


@Merle also ich finde deine posts sehr toll gemacht und immer sehr spannend.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDo Jan 03, 2013 4:37 am

Merle hatte eigentlich erwartet, dass Onre „komisch“ auf die Krähe reagieren würde, dass er sie anknurren würde oder versuchen würde, sie zu verscheuchen. Oder sie zu fangen. Das ist schließlich die natürliche Reaktion eines Fuchses auf Beute, die ihm direkt vors Maul läuft und die auch noch so dreist ist, einen anderen Fuchs zu necken. Aber Onre tat nichts dergleichen. Als die Krähe sich mit selbstzufriedenem Krächzen auf einem Gebüsch in unverschämter Nähe der Füchse niederließ – oder zumindest schien sie zu krächzen; genau konnte Merle das natürlich nicht wissen – fletschte er nicht einmal die Zähne, sondern beobachtete den kompakten Vogel mit dem schimmernd schwarzen Gefieder interessiert, als hätte er eine bemerkenswerte Kuriosität vor Augen und keine zerzauste alte Krähe. Verblüfft richtete Merle ihr gesundes Auge auf ihn. Anscheinend hatte die Tatsache, dass er nicht riechen konnte, Onre doch verändert. Genau wie Merle. Sie hatten beide verstanden, das es im Leben mehr gab als die beiden Dinge, die sie dank ihrer Handicaps am Wenigsten konnten: Jagen und Kämpfen. Dass man nicht ständig nur Etwas tun, etwas tun, etwas tun musste, sondern sich entspannen und auf kleine Dinge konzentrieren konnte. So etwas lehrte einen wohl nur die Tatsache, dass man nicht jedes Lebewesen, das einem über den Weg lief, erwischen würde, selbst wenn man sich Mühe gab. Es war genau wie bei dem Hasen vorhin auf der Lichtung: Merle hatte seine Anwesenheit als angenehm empfunden und hatte aufmerksam beobachtet, was er tat. Wäre sie Chase gewesen, wäre sie vermutlich sofort aufgesprungen und wäre ohne nachzudenken auf wilde Jagd gegangen. Irgendwie gefiel Merle die Tatsache, dass Onre zumindest ein bisschen so dachte wie sie. Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm mit ihm...oder? Vielleicht konnte man sich an seine Anwesenheit gewöhnen, so, wie Merle sich an die ständigen Neckereien der Krähe gewöhnt hatte.
Nein! Allein bei dem Gedanken daran, dass Merle diesen Fuchs sympathisch finden könnte, verkrampften sich ihre Eingeweide. Was denkst du denn da für vertrauensseliges Zeug? Vergiss es, du willst ihn nur loswerden! Er geht dich nichts an – nichts! Du bist viel lieber alleine. Es gefällt dir, alleine zu sein. Du wirst doch nicht einfach so deine Meinung ändern? Auf ihre eigene Frage antwortete Merle in Gedanken mit einem wütenden „Niemals!“, auch, wenn sie sich gar nicht mehr so sicher war. Ärger brodelte in ihrem Bauch. Sie hatte es doch gewusst! Alleine ging es ihr prima. Kaum war ein anderer Fuchs da, musste sie sich wieder als das arme gehörlose Opfer fühlen und ihre Gedanken drehten sich im Kreis.

Als Merle sich dann umwandte und lostrabte, riss sie sich gewaltsam von jeglichen Gedanken an Chase, Onre und die Krähe los und konzentrierte sich, wie sie es gelernt hatte, ganz auf ihre Umgebung. Selbst ihre Ohren spitzte sie, als könnte sie doch etwas hören. Es geschah instinktiv. Als Merle noch ein Welpe gewesen war, hatte sie das erste halbe Jahr ihres Lebens mehr oder weniger gehört, halbwegs jedenfalls. Das hatte ihrer Mutter die Zeit gegeben, Merle sprechen beizubringen. Und als diese dann taub wurde, lernte sie, von den Lippen abzulesen. Seit der ersten Zeit, in der sie die Geräusche ihrer Umgebung noch wahrgenommen hatte – auch wenn sie immer geklungen hatten, als seien sie weit weg und in Watte gepackt – hatte sie immer, wenn sie besonders aufmerksam war, die Ohren gespitzt. Und das war sie jetzt. Um nicht über irgendwelche Fehler nachdenken zu müssen, die sie gemacht hatte, konzentrierte sie sich voll und ganz auf den Wald, der sie umgab.
Merles Schnurrhaare verrieten ihr, dass der Wind in ihre und Onres Richtung wehte und dass die Krähe nicht sehr hoch über ihnen in den Baumkronen dahinflatterte, wo sie mit ihren großen, kräftigen Schwingen kleine Luftwirbel verursachte. Als die Albinofüchsin prüfend die Nase in den sonnenwarmen Luftstrom hielt, um sich zu vergewissern, dass die Menschen weg waren, fing sie den gefürchteten Geruch nach Gewehren, Zweibeinerjägern und Hunden zwar noch auf, aber er war sehr schwach und sehr weit weg. Vorerst, das spürte Merle, auch ohne zu schnuppern, vorerst waren sie und Onre nicht in Gefahr.

Der Wind trug auch den Geruch nach Wasser in sich. Frisches, kaltes, schnell fließendes, schlammiges Flusswasser. Merle lebte schon seit ihrer Geburt in diesem Wald, und da der größte Teil davon in dem Waldbrand zerstört worden war, der vor kurzer Zeit ausgebrochen war, kannte sie den verbleibenden Wald wie ihre Westentasche. Der Geruch nach Wasser bestätigte es ihr: In dieser Richtung lag der Fluss. Der Fluss, aber auch die Hunde. Und in der anderen Richtung – sie drehte sich um und schnüffelte aufmerksam – in der anderen Richtung lag dieser verlassene Dachsbau, in dem Merle vor Jahren einmal Zuflucht gesucht hatte, als ein ausgerissener Haushund sie verfolgt hatte. Der damals noch starke, frische Geruch nach Dachs hatte das Tier abgeschreckt und seinen Geruchssinn derart verwirrt, dass es Merles Fährte verlor und postwendend umkehrte, um sie vielleicht wiederzufinden. Und Merle hatte still wie eine Statue in dem geräumigen Bau gekauert und gewartet, bis der Hund verschwunden war. Inzwischen war der Dachsgeruch sicher nur noch schwach, aber wenn Merle und Onre es vorsichtig genug anstellten und so wenig Spuren wie möglich hinterließen, wäre der Bau sicher ein gutes Versteck...das hieß, falls die Geschichten nicht wahr waren, die man sich von dem Bau erzählte. Mehr als zwei Jahre her war es gewesen, als Merle zum ersten Mal von den Gerüchten hörte. Chase hatte es aufgeschnappt, als sie eine Mülltonne plünderte und dabei von einem dicken Stadtfuchs erwischt wurde. Merle erinnerte sich noch sehr gut daran, wie ihre Freundin ihr von der Neuigkeit erzählt hatte. “Stell dir vor – wenn man diesem dicken Kerl Glauben schenken darf, dann gibt es jetzt so was wie ein Fuchsrudel hier im Wald! Ein richtiges Rudel, das gemeinsame Sache gegen die Menschen macht und sich gegenseitig beim Überleben hilft. Ich meine, ich kann das nicht so recht glauben – Füchse sind Einzelgänger. Der dicke Aufschneider wollte vermutlich bloß Aufmerksamkeit. Aber er hat gesagt, das Rudel hat sich im alten Dachsbau eingenistet, von dem du mir mal erzählt hast. Was würdest du dazu sagen, wenn wir die Lage dort mal erkunden, Merle?“ Aber zu der Umsetzung von Chases Idee war es nicht mehr gekommen, denn nur wenig später starb Merles Freundin, und die weiße Albinofüchsin hatte nicht mehr an irgendwelche dummen Fuchsrudel gedacht, die sie nicht die Bohne interessierten. Erst jetzt fiel es ihr wieder ein.

Ach was, redete sich Merle ein. Wenn es so ein Rudel jemals gab, dann sind die Mitglieder längst tot oder verstreut. So eine Gesellschaft kann nicht lange halten. Ich habe jedenfalls nie mehr etwas von ihnen gehört. Dennoch untersuchte sie den Geruch des Baus sorgfältig, und sie meinte, tatsächlich den fuchstypischen Raubtier-Caniden-Geruch (Zweibeiner hätten es wohl „Gestank“ genannt) wahrzunehmen. Sie wandte sich zu Onre um, um ihn vor die Wahl zu stellen, welchen Weg sie nehmen, aber da bemerkte sie, dass er angefangen hatte, die Lippen zu bewegen. Heißer, prickelnder Schreck fuhr ihr in die Beine hinunter und hinderte sie daran, die Bewegungen seiner Lefzen aufmerksam genug zu beobachten, um irgendein Wort zu erkennen. Hatte er schon wieder etwas gesagt, und sie hatte es überhört? Oh, Mist....
“Wohin sollen wir deiner Meinung nach gehen?“ Zum Glück hatte Onre gewartet, bis Merle sich umdrehte, und erst dann das Sprechen angefangen. Sie hatte also nichts verpasst. Und jetzt stellte er ihr genau die Frage, die sie ihm hatte stellen wollen...nervös wegen der Verantwortung, die auf ihr lastete, ließ Merle die Ohren spielten und kräuselte die Schnurrhaare. Erneut wurde ihr bewusst, dass sie absolut keine Lust darauf hatte, ein ständiges Anhängsel zu haben, das an ihren Fersen klebte und sie von den wirklich wichtigen Dingen abhielt. Auch, wenn dieses Anhängsel so freundlich war wie Onre. Verlegen zog Merle die Schultern hoch, sodass ihr Kopf fast dazwischen verschwand, und warf beiden möglichen Richtungen einen raschen, verstohlenen Seitenblick zu. Dann öffnete sie das Maul und begann zu sprechen, so deutlich und mit so klarer Stimme, wie es eben ging, wenn man sich nicht selbst reden hörte. “Äh...in dieser Richtung liegt der Fluss“, sie deutete die Richtung mit ihrem buschigen Schwanz an, “...und wenn in dieser Richtung ein alter verlassener Dachsbau, in dem wir uns vielleicht verstecken könnten, bis die Jäger den Wald wieder verlassen haben....ähm....was meinst du?“

Erst, als Merle wieder zu Onre hinübersah, bemerkte sie, dass er vermutlich gar nicht mehr auf das lauschte, was die Albinofüchsin ihm sagte. Sein Gesicht hatte einen seltsam abwesenden Blick angenommen; er starrte traurig an ihr vorbei irgendwohin. Wohin, konnte Merle nicht feststellen. Verblüfft beobachtete sie einen silbrigen Wassertropfen, der über Onres Wange kullerte und auf dem Waldboden landete. Waren das etwa...waren das....Tränen? Nein! Merle hatte noch nie einen Fuchs weinen sehen. Sie wusste ja nicht einmal, dass Füchse das konnten. Wenn es Merle sehr sehr sehr schlecht ging, rollte sie sich fest zusammen, steckte die Schnauze unter ihr Fell und wimmerte leise. Aber bis heute hatte sie gedacht, dass nur Zweibeiner beim Weinen Tränen vergießen konnten. Verwirrt und unsicher blinzelte sie Onre an. Und was jetzt? Warum fing er einfach so mitten im Gespräch zu weinen an?
Aber Merle ahnte es. Sie selbst war schon seit ihrer Geburt taub und halbblind. Es schmerzte sie nicht. Für sie war das Normalität, sie war daran gewöhnt, sich etwas schwerer zurechtzufinden als Andere, und das Einzige, was sie am Taubsein ärgerte, waren der Spott und das Mitleid der Anderen. Wenn es diese Dinge nicht gäbe, wäre Merle mehr oder weniger glücklich. Bei Albinos, wie sie einer war, traten solche Geburtsfehler so gut wie immer auf. Es war okay für Merle. Aber Onre...seine Nase sah ausgebrannt aus. Sie sah aus wie eine Nase, die eine Zeit lang gesund funktioniert hatte, bis sie dann bei einem Unfall arbeitsunfähig wurde. Und wenn Onre wusste, wie es war, zu riechen – wenn er es schon selbst erlebt hatte – dann vermisste er diese Gabe sicher. Merle räusperte sich peinlich berührt.
“Also...wir sollten weiter...glaube ich“, murmelte sie. Verdammt. Musste sie ausgerechnet einen so peinlichen Fuchs treffen?


[ macht sich Gedanken über Onre und die Krähe | achtet auf den Wald | hört Onre zu | antwortet | bemerkt seine Träne | fühlt sich unwohl | sagt etwas (nicht wirklich) Aufmunterndes ]
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeFr Jan 04, 2013 3:40 am

(da bei Silver und Lu ja jetzt schon eine Weile vergangen ist spiele ich Lu erstmal raus)

Der Hund schnüffelte eine Weile an Silver als plötzlich ein menschlicher Ruf ertönte.
Der Hund wandt sich ab und rannte in eine andere Richtung.
Lu schaute nun abwegig zu Silver und streckte sich "so dann mach ich mich mal langsam weiter"
flötete sie vor sich hin hob den Kopf und stolzirte davon. Und doch konnte Silver
ihr hinterher erkennen das sie leichte Sorge wegen den Jägern hatte.
Tschüss Föhnwelle! meinte Silver und sah ih hinterher dabei leicht den Kopf schüttelnd.
Wie konnte man nur den Menschen gehören.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeFr Jan 04, 2013 3:57 am

Onre schaute zu Merle und erschrecke. Oh... Ich denke wir gehen zur Dachshöhle sagte er leicht traurig. Dann hörte er etwas rascheln. Seine Ohren spitzten sich und horchten aufmerksam in der Umgebung. Es war nicht die Krähe nein auf keinen Fall diese flog über ihnen herum irgendwas näherte sich ihnen. Waren das Jäger? nein diese würden viel mehr Krach machen. Er Sah zu Merle dieser Blick er schien Merle zu bitten ihre Nase einzusetzen und doch schmerzte es ihn das er seine eigene nicht mehr benutzen konnte, so gern er dies auch machen würde. Wie gern er auch wollte durch die Nase nahm er kein einzigen Geruch mehr war. Diese Gedanken schmerzten ihn zutiefst. Onre sah sich um. Er hatte schnell raus von wo die Geräusche kamen und dorthin knurrte er dann. Was war dort warum kam es auf sie zu? Und warum zeigte es sich nicht?... Und wo blieb die Antwort von Merle. Er schaute wieder zu Merle.

Heute mal eine Kurzfassung da es mir zu dem Zeitpunkt nicht ganz so gut ging, also seit mir bitte nicht böse deswegen
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeSo Jan 06, 2013 2:59 am

Bei Merles Worten schreckte Onre auf und sah sich verwirrt um, als hätte er vergessen, wo er war. Das machte Merle noch verlegener, sodass sie sich hinsetzte und begann, sich ausgiebig hinter den Ohren zu kratzen – eine Reaktion, die Füchse zeigen, wenn ihnen eine bestimmte Situation nicht gefällt und wenn sie nicht wissen, was sie jetzt tun sollen. Onre sah genau so aus, wie man sich einen Fuchs vorstellt, der gerade aus sehr tiefen, abschweifenden Gedanken erwacht. Und er wirkte traurig. Das war ein Gesichtsausdruck, den man bei Füchsen – Tieren, die von Denken und von Melancholie normalerweise wenig hielten – so gut wie nie sah. Zunehmend energisch fuhr sich Merle mit den Krallen durch das flauschige Fell hinter dem Ohr und versuchte, so auszusehen, als sei sie nicht peinlich berührt. Wenn man das Problem so sah, dann hatte Onre mehr Schwierigkeiten als sie...
Gut funktionierende Ohren zu haben, war wichtig für einen Fuchs. Mit den Ohren hört man den Feind, und man hört die Beute. Mit den Ohren hört man, ob man wirklich lautlos schleicht oder ob man ein Geräusch macht. Mit den Ohren hört man, was andere Füchse sagen. Und auch die Augen sind ein wichtiger Sinn, denn mit ihnen erkennt man die genaue Position der Beute und mit ihnen sieht man seinen Feind und liest die Körpersprache der anderen Füchse. Aber nur, wenn er keinen Geruchssinn mehr hat, ist ein Fuchs im wahrsten Sinne des Wortes aufgeschmissen. Der Geruchssinn ist für Füchse die Basis ihrer Esistenz. Ohne Nase könnten sie ihre Beute nicht riechen und somit nicht identifizieren. Sie würden den Geruch ihrer Freunde und Feinde nicht kennen und sie somit auch nicht erkennen. Und sie bemerken die Gefahren erst, wenn sie in Sichtweite sind – wenn es meistens schon zu spät ist. Merle sah mehr mit der Nase als mit den Augen, sie hätte selbst als blinder und tauber Fuchs überleben können, solange ihr nur der Geruchssinn blieb. Aber ein Fuchs ohne Geruchssinn...Dass Onre überhaupt überleben konnte, war ein kleines Wunder.

Und ich habe mich so aufgeführt, weil ich dachte, schlecht dran zu sein, dachte Merle und kratzte sich noch heftiger. Aber dann wurde ihr klar, wie dumm das aussehen musste, und sie ließ den Hinterlauf wieder auf den Boden sinken und richtete sich auf, um Onre ins Gesicht zu sehen. Er wirkte traurig, auf eine ehrliche Art und Weise, und nicht so, wie ein Fuchs aussieht, der nur traurig aussehen will, um bemitleidet zu werden. Vielleicht bringt mir unser Bündnis doch was. Vielleicht krieg ich es endlich hin, nicht alle paar Minuten in Selbstmitleid zu versinken. Pah! Ekel vor sich selbst kam kurz in Merle auf, dann seufzte sie ergeben und lockerte die angespannten Muskeln. Sie war das Ganze schon gewohnt – es war immer so bei ihr. Immer, wenn sich die Gelegenheit dazu bot, verfiel Merle in Selbstmitleid, um sich hinterher dafür zu schämen. Sie wusste, dass sie wirklich nicht gut dran war, aber sie wusste auch, dass es Füchse und andere Lebewesen gab, die es viel schlimmer hatten als sie. Und Merle hatte sich selbst verboten, zu jammern und sich gehen zu lassen, solange sie wusste, dass sie es besser hatte als einige Andere.
Vermutlich hatte Chase das gemeint, wenn sie sagte, dass Merle sehr selbstkritisch sei und mit sich selbst streng. Aber Merle fand es einfach nur anstrengend. Und sie hatte sich selbst allmählich satt.

Endlich antwortete Onre – er wollte zur Dachshöhle. Gut. Merle war es recht. Sie streckte sich kurz und genoss es, ihre harten, durchtrainierten Muskeln und den geschmeidigen, flinken Körper unter ihrem schlammverklebten Fell zu spüren. Dann nickte sie Onre zu, und Seite an Seite trotteten sie los, immer tiefer in den Wald hinein. Normalerweise hätte Merle all ihre Sinne darauf verwandt, ihre Umgebung nach Gefahren abzusuchen. Aber diesmal war sie unaufmerksam. Sie musste nachdenken, und Onre war bei ihr, er konnte sie im Falle eines Falles warnen.

Das Flattern in der Luft und der sich schnell nähernde Geruch nach Vogel sagten Merle, dass die Krähe dicht über sie hinwegflog. Sie duckte sich und hob den Kopf, um den schwarzen Vogel mit einem Knurren abzuschrecken. Die Krähe ging unerschrocken in den Gleitflug über, stellte die Schwingen schräg und stieg dann wieder nach oben. Lange, gebogene Vogelkrallen fuhren Merle durch das Fell und nahmen ein paar Haare mit, als die Krähe aufflog Sie drehte sich ziemlich geschickt im Flug, um dann direkt vor den Pfoten der mit einem gereizten Zischen zurückweichenden Füchsin zu landen und mit dem Schnabel nach ihrer Nase zu picken. Ärger prickelte in dem Inneren der Albinofüchsin. Okay, die Krähe tat nichts wirklich Schlimmes, aber Merle konnte es schon nicht leiden, von anderen Füchsen wegen ihrer Taubheit geneckt zu werden. Wenn die Krähe jetzt auch noch damit anfing...
Aber irgendetwas stimmte nicht. Merle war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass sie es nicht bemerkt hatte, aber Onre wirkte schon wieder leicht abwesend. Er hatte die Ohren gespitzt, und der konzentrierte und zugleich beunruhigte Ausdruck auf seinem Gesicht sprach Bände. Manche Füchse hätten wohl gewartet, bis Onre ihnen sagte, was los war, aber Merle war Merle, und da ihr die Ohren fehlten, hatte sie gelernt, ihre Beobachtunsgabe einzusetzen. Und die sagte ihr jetzt, dass Onre etwas Beunruhigendes gehört hatte. Deshalb also hatte die Krähe sich so aufgeführt! Sie wollte Merle warnen. Und schon wieder habe ich etwas falsch verstanden. Ich scheine echt ein Meister der Missverständnisse zu sein – zwei innerhalb von wenigen Minuten, ein neuer Weltrekord. Ha. Es waren vermutlich nicht die Jäger, denn sonst wäre Onre schon auf der Flucht. Aber was dann?

Noch bevor sie diese Gedanken zu Ende gedacht hatte, hatte Merle der Krähe einen dankbaren Blick zugeworfen, sich neben Onre in Abwehrposition gestellt (Was soviel bedeutete, wie dass Merle leicht zurückgelehnt auf den Zehenspitzen dastand, mit Fell, das so gut es ging gesträubt war, bereit, einen Angriff abzuwehren) und die Nase witternd in die Luft gereckt. Sie mussten gleich bei der Dachshöhle sein. Wenn sich hier jetzt ein Dachs einquartiert hatte...Merle hatte erst zweimal in ihrem Leben einen gesehen, und sie war nicht scharf darauf, das zu wiederholen. Die Narbe von der zweiten Begegnung prangte immer noch auf ihrer Schulter.
Merles Schnurrhaare sagten ihr, dass sich im Wald nichts befand, das sich mit nennenswerter Geschwindigkeit in ihre Richtung bewegt hätte. Die Füchsin schloss die Augen – ihr einzig Funktionierendes half ihr jetzt eh nicht viel weiter – und überließ es ganz ihrer Nase, sie zu führen und ihr zu sagen, was zu tun war. Sie ließ sich treiben in den Gerüchen des Waldes, ohne Angst, ohne eigene Gedanken, fast wie in Trance. Ihre Sorgen verschwanden. Mit tiefen Atemzügen sog Merle die kühle, frische Waldluft ein. Sie roch Harz, die raue Rinde der Bäume, das Moos, das an den Stämmen haftete, und kleine Waldvögel – Buchfinken, Rotkehlchen, Amseln., Spechte. Sie roch den von der Sonne aufgewärmten Waldboden, die abgefallenen, trocknenden, modrigen Herbstblätter, den Farn und die anderen Pflanzen, die im Wald wuchsen. Und da war ein Geruch – ein Geruch, den Merle fast übersehen hatte, denn es war ein Geruch, der zum Wald gehörte, wie die Federn zu einem Vogel gehören – Fuchs.

Fuchs!
Merles weltabgewandte Konzentration war wie weggeblasen. Die Augen der Füchsin weiteten sich erst überrascht, dann verengten sie sich wütend. Nicht noch ein Fuchs, nicht an diesem ohnehin schon rundum verdorbenen Tag! Sofort erschnüffelte Merle die nötigen Informationen: Silberfuchs, gesund, erwachsen, weiblich, hat schon länger nichts mehr gefressen. Das Ganze gefiel ihr nicht. Was machte ein Fuchs bei der Dachshöhle? Und wo sollten sie und Onre jetzt hin?
Nicht noch ein Fuchs, wiederholte Merle in Gedanken. Sie wandte sich an Onre und formte mit den Lefzen, ohne daran zu denken, dass er vermutlich nicht von den Lippen ablesen konnte: Fuchs! Dann drehte sie sich um und starrte angestrengt in den Wald, während sie langsam rückwärts ging, bis sie mit den Schnurrhaaren hinter sich ein Farnbüschel ertastete, es umrundete und sich dahinter flach auf den Boden presste, nur ihre nutzlosen, hinderlichen Ohren lugten noch über den Rand und sahen aus wie kleine braune Farnspitzen. Sie war froh, dass ihr Fell zumindest halbwegs mit Lehm bedeckt war, auch wenn das Meiste schon abgegangen war. Vielleicht konnte sie ja unentdeckt bleiben. Nicht, dass sie Angst gehabt hätte. Nein! Sie hatte einfach nur keine Lust auf eine weitere Begegnung mit einem Artgenossen.


[ denkt über sich selbst und Onre nach | verlegen | kratzt sich | stimmt Onre zu | geht los | die Krähe „warnt“ Merle | schnüffelt | riecht Silver | wütend, hat keine Lust auf eine Begegnung | versteckt sich hinter einem Farnbüschel ]
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeSo Jan 06, 2013 4:02 am

Silver schaute der roten Füchsin noch eine Weile hinterher. Dabei schüttelte sie nur langsam den Kopf.
Wie konnte ein Fuchs nur den Menschen gehören. Einfach nur unmöglich fand die hübsche Silberfüchsin.
Sie prüfte die Luft. Die Jäger schienen momentan nach einem anderen armen Wesen hinterher zu sein.
Silver hasste die Zweibeiner einfach nur. Sie haben ihr beide Mütter genommen. Einmal ihre Leibliche und dazu noch ihre Ziehmutter. Silver lehnte ihren Kopf etwas weiter aus dem Bau und man sah nun ihren dünnen Körperbau. Plötzlich stieß ein Geruch in die Silvers Nase. Diesen Geruch kannte sie nur zu gut.
Zwei Füchse nährten sich dem Dachsbau. Als würde es nicht langsam reichen scheinen wohl alle auf Wanderung zu sein mitten in der Jagdsesoin oder was! dachte sie sich. Sie streckte noch etwas den Kopf
und veruschte mit der Jase mehr Informationen zu bekommen. Das eine ein Rüde..... schien ein Ritfuchs zu sein..... oder so..... das andere eine Füchsin.. Polarfuchs doch mit Wald Geruch. Schien noch nicht lange hier zu sein. Wahrscheinlich ein Pärchen. Obwohl dafür waren ihre Gerüche noch nicht zu sehr aufeinander abgestimmt. Wieder schwing Silver ihren puschigen Schweif. Cyryn sollte sich dies wirklich mal anschauen.
Silver hörte wie sich einpaar Farnbüschel bewegten und dachte sich schon das einer der beiden sich dahinter verkroch. Silver verenkte ihre braunen Augen und zwei schwarze Schlitze bildeten sich darin.
Sie ließ ihren Blick zwischen das Gras gleiten welches den Dachsbau veruschte möglichst zu schützen. Sie erkannte weißes Fell und dann rotes. Sollte sie die beiden ansprechen. Silver meinte schon da sie ja so aussahen als ob sie auf dem Weg zu ihrem Bau waren. Hey Flauschi komm schon raus ich beiß auch nicht! rief sie locker zu der Füchsin doch mit einem leicht spöttischen Ton in der Stimme. Man hörte jedoch ihr Ego in den Worten. Eigentlich hatte sie gelogen. Silver biss schon, aber ürgendwie fand sie es schcon witzig wie da diese zwei, weißen Ohren aus dem Farnbüschel hervorlugten. Silver hätte sie auch so erkannt, aber dies war schon ein etwas witziger Anblick.


(schaut Lu hinterher/ lehnt sich etwas weiter aus dem Dachsbau/ wittert Merle und Onre/ sagt etwas)
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeSo Jan 06, 2013 5:51 am

Onre schaute wieder zu merle als diese Neben ihn stand. Dann zuckten seine Ohren wieder. Da spricht doch wer... Eine Fähe.. Eine Reine stimme.. Ego.. aber doch freundlich, Ja dies ist eine nette Seele. Onre antwortete darauf: Wer ist da? war eher eine frage als Antwort. Dann sah er zu Merle und fragte sie: Wir sollten mal schauen wer das ist. aber er wartete mit dem sprechen bis sie zu ihm sah. Dann ging er ein paar schritte Richtung der Fremden stimme die wohl am Dachsbau war. Er Näherte sich langsam und vorsichtig dem Bau. Sah aber auch ab und zu mal zu Merle um sicherzugehen das sie ihm Rückendeckung gab. Denn Ohne Geruchssinn konnte man nicht wissen wohin die Fremde schlich.Als er dann denn Dachsbau sah sah er auch die Füchsin... zumindest ging er darvon aus das es sich um eine Fähe handelte genau wusste er es ja nicht. Er sagte nun: Ich bin Onre.. seine Stimme klang vorsichtig aber auch nett. Er schaute zu Merle und hoffte das sie mit der Situation nicht überfordert wird.

(heut nochmal leider etwas kürzer und bin ab morgen wieder nur noch Abends on)
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeMo Jan 07, 2013 2:11 am

Kurz tat sich nichts. Onre stand unsicher da und versuchte zu wittern, die Krähe hatte sich in die Baumwipfel zurückgezogen und saß nun oben auf einem ziemlich dünnen Zweig, halb verdeckt von den Blättern, und Merle kauerte hinter dem Farn und schnüffelte heftig, um mehr über den Fremden herauszufinden. Sie wusste, dass sie bei der fremden Füchsin, wer immer die auch war, vermutlich von Anfang an als Feigling darstehen würde, wenn sie sich jetzt versteckte. Beim Gedanken daran krampfte Merles Inneres sich zusammen. Sie hatte hundertmal, tausendmal versucht, sich einzureden, dass die Anderen über sie denken durften, was sie wollten, und dass es sie kein bisschen kümmerte. Aber die Wahrheit war weit davon entfernt. In Wahrheit war es Merle wichtig, einen guten Eindruck zu hinterlassen, selbst bei Fremden. Sie wollte es allen beweisen. Wollte beweisen, dass sie trotz ihrer Taubheit und ihrem blinden Auge zum Überleben taugte und sich nichts sagen ließ.
Aber wie beweist man etwas, das nicht wahr ist?, dachte sie bitter. Denn so ist es doch, oder? Ohne Chase wäre ich keine zwei Jahre alt geworden und mir kann man alles sagen, ich traue mich einfach nicht, zu widersprechen. Verdammt! Wer immer dieser Fremde ist, ich bete für ihn, dass er keine dummen Bemerkungen macht.

Ihr Gebet wurde aber, wie es aussah, nicht erhört.
Viel zu spät erkannte Merle mit ihrem gesunden Auge eine Bewegung im hohen Gras, und als sie hinsah, bemerkte sie das flauschige schwarzgraue Fellbündel, das, vom Gras fast völlig verdeckt, am Höhleneingang lag. Erst, als der Fellhaufen den Kopf hob und eine lange spitze Schnauze witternd in die Luft reckte, erkannte ihn Merle mit ihrer auf ein einziges Auge beschränkten Sicht als den Fuchs, den sie gerade gerochen hatte. Sie machte sich noch kleiner, wohl wissend, dass sie und Onre jetzt entdeckt waren, und auch wohl wissend, dass der Farn ein wirklich dürftiges Versteck war und es ihr gar nichts half, sich zu verstecken.
Die Füchsin, die sich nun nicht einmal die Mühe machte, sich von ihrem gemütlichen Ruheplatz zu erheben und die Neuankömmlinge zu begrüßen, war sehr mager, hatte dichtes, aber struppiges Fell und roch auch nicht sehr gut. Sie roch so, wie ein Fuchs riecht, der keinen Wert darauf legt, wie er aussieht (Nicht, dass Merle das bemängeln wollte, schließlich war sie selber nicht besser). Und in ihrer ganzen Körpersprache drückte die Silberne eine Art amüsierte, aber nicht boshafte Herablassung aus: Ihr Schwanz, der in der Höhle lag, klopfte neckisch hinter ihr auf den harten Boden, ihr Fell war nicht aufgestellt, sondern angelegt, ihre Ohren spielten und drehten sich in alle Richtungen, nur nicht in Merles oder Onres Richtung, als seien die beiden das Langweiligste, das der Füchsin je untergekommen war. Ihre Läufe hatte sie entspannt vor sich auf dem Boden ausgestreckt. Nur ihre Augen – braune, stechende Augen – hatte sie direkt auf die beiden gerichtet. Oder, wie es Merle eher vorkam, direkt auf Merle.
Es war ein Glück, dass Merle die Füchsin rechtzeitig entdeckt hatte, denn nun öffnete diese das Maul – oder besser, riss es weit auf – und schien etwas herüberzurufen. Und sie sprach nicht mit Onre. Sie sprach mit Merle. Verdammt, verdammt! Hastig rückte Merle nach vorn und starrte wie hypnotisiert auf die Lefzen der Silbernen. Sie war ziemlich weit weg, deswegen fiel es Merle schwer, ihre Worte zu identifizieren, aber am Ende kam heraus: “Hey, Flauschi, komm schon raus, ich beiß dich auch nicht!“ Und Merle war sich ziemlich sicher, dass das auch wirklich das war, das die Silberne gesagt hatte. Es würde zumindest gut zur Situation passen. Und die spöttisch glitzernden Augen der Silbernen sagten deutlich, dass dies ein Fuchs war, der sehr wohl imstande war zu beißen.

Na super. Noch so ein Rüpel. Innerlich stöhnte Merle auf. Gleichzeitig loderte eine erst kleine, dann größere Flamme der Wut in ihr auf. Flauschi? Was für ein Spitzname. Wer war denn hier der Flauschigere, hm? Sicher nicht Merle. Nein, es war die Silberne, deren Fell am dichtesten und am FLAUSCHIGSTEN war. Merle spürte ihr Gesicht zucken und erst da merkte sie, wie sehr sie sich angestrengt hatte, nicht die Zähne zu fletschen. “Ich habe keine Angst“, antwortete sie in Gedanken. “Und wenn du mich beißt, dann beiße ich zurück. So einfach ist das.“ Aber das konnte – und wollte – sie so nicht sagen. Während Merle noch überlegte, ob die Silberne eine Antwort wert war, merkte sie, dass Onre sich ihr zugewandt hatte und ihr etwas sagen wollte. Dankbar, dass er auf sich aufmerksam machte, wandte sie sich ihm zu.

“Wir sollten mal schauen, wer das ist.“ Verwirrt zog Merle die Nase kraus. Schauen, wer das ist? Hatte Onre die silberne Füchsin im Gras nicht gesehen? Gut, er konnte sie nicht riechen, und das schränkte die Anzahl der Informationen, die er über die Silberne einholen konnte, sicher ein. Aber gesehen musste er die Silberne doch haben, oder? Anscheinend nicht, denn als Merle sich so schnell keine Antwort abringen konnte, wandte Onre sich ab und trottete, vertrauensselig und arglos, wie er eben war, auf den Bau zu. Immer wieder verlangsamte er und blickte zurück, wie um sich zu vergewissern, dass Merle noch da war. Erst kurz vor der Silbernen kam er zum Stehen. Merle presste die Zähne so fest aufeinander, dass es fast weh tat. Onre sah viel zu entspannt aus. Zu entspannt, um ernst genommen zu werden. Zweifellos kannte er die unverschämte fremde Füchsin nicht, aber er wirkte nicht sehr vorsichtig oder misstrauisch. Und jetzt sagte er etwas zu ihr. Merle sah, wie sich seine Lefzen bewegten, aber da er ihr den Rücken zuwandte, konnte sie beim besten Willen nicht entschlüsseln, was er sagte.

Als Nächstes blickte Onre zurück, zu Merle, vermutlich um nachzusehen, ob sie ihm gefolgt war. Unwillkürlich kauerte sich die Weiße noch mehr zusammen, wirkte so klein wie ein Fuchswelpe. Ihr könnt mich nicht zwingen, mich zu zeigen!
Aber dann trafen ihre Blicke sich. Onres blanke runde Bernsteinaugen wirkten fast besorgt. Machte er sich Sorgen? Um Merle? Ihr Schwanz zuckte vor Ärger. Um sie brauchte sich sicher niemand Sorgen zu machen! Sie kam perfekt klar, mehr als perfekt! Und das konnte sie ihm jederzeit beweisen. Also schickte sie ein kurzes Stoßgebet in den Himmel, dass es nichts über sie war, richtete sich auf und trat dann aus ihrer Deckung. Der Ausdruck in ihren rubinroten Augen sprach von kühler, trotziger Verachtung. Und es war genau dieses Gefühl, das Merle erfühlte, als sie leichtfüßig über den frostharten Boden lief, um sich zu den beiden Füchsen zu gesellen. Ihre harte Schultermuskulatur spannte sich, als stünde sie vor einer großen Herausforderung. Okay. Ich bin jetzt im Gespräch.

Wie immer, wenn sie sich mit anderen Füchsen unterhielt, schossen Merles Augen schnelle Blicke in Richtung von Onres Lippen und der Lippen der fremden Fähe. Sie stand auf den Zehenspitzen da und hatte sich leicht zurückgelehnt, wie ein Fuchs, der am liebsten woanders wäre, egal wo. Auf ihrem Gesicht lag ein angespannter, konzentrierter Ausdruck. Sie sagte nichts. Sie wartete einfach nur ab und hoffte, dass sich das Gespräch halbwegs höflich und – das vor allem – möglichst schnell beenden ließ. Zwar war Merle, wie sie selbst erst jetzt merkte, durch Onres Anwesenheit wesentlich entspannter – schließlich wusste er von ihrem Handicap und würde darauf Rücksicht nehmen – aber trotzdem machte sie vermutlich alles in allem den abweisendsten Eindruck, den ein Fuchs machen kann.


[ immer noch in ihrem Versteck | beobachtet Silver und denkt über sie nach | wütend wegen ihrer Bemerkung | antwortet in Gedanken | sieht Onre zu | folgt ihm schließlich ]
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Miu

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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeMo Jan 07, 2013 8:23 am

Plötzlich wurde Miu von einem lauten Krach geweckt. Er fuhr hoch und blickte verwirrt umher. Er kapierte gerade gar nichts. Da stand seine Mutter, das Fell zu Bergen aufgestellt und knurrte zwei seltsame Gestalten an. Diese Gestalten machten Miu Angst. Sie waren groß, liefen nur auf zwei Beinen und hatten kein Fell. Sie hatten ein seltsames langes Ding mit sich. Miu hatte fürchterliche Angst. Was wollten diese seltsamen Gestalten von ihnen? Plötzlich holte eine der Gestalten ein seltsames Ding hervor. Es war groß und hatte überall Löcher. Die Gestalt hielt es hoch in die Luft und Miu musste sich den Hals halb verrenken, um es zu sehen. Doch, so fasziniert er am Anfang auch von diesem Ding war, so fürchtete er sich jetzt zu Tode. Die Gestalten redeten irgendetwas miteinander, in einer Sprache die er nicht verstand. Und plötzlich warfen sie es über seine Mutter. Vor Schreck stieß er einen lauten Klagelaut aus. Seine Mutter knurrte und fauchte und versuchte mit aller Kraft sich zu befreien. „Mama! Schnell schlüpf bei den Löchern raus!“, rief er ihr in seiner Todesangst zu aber sogleich bemerkte er, dass die Löcher viel zu klein waren als das seine Mutter durchschlüpfen konnte. Als die Gestalten sie dann auch noch wegschleppten fing er aus Angst und Trauer an zu weinen. Er weinte und schrie, sie solle zurückkommen aber sie antwortete ihm, dass das nicht ginge. Er müsse ihr nachlaufen, wenn er bei ihr sein wollte. So fing Miu an zu laufen. Er hatte noch nicht einen Schritt gemacht und wusste nicht einmal ob er überhaupt gehen konnte. Aber er versuchte so gut es ging sich auf den Beinen zu halten. Er landete bei jedem zweiten Schritt auf dem Bauch aber er wollte nicht aufgeben. Doch als er es erst mal aus der Höhle hinaus geschafft hatte, war von seiner Mutter weit und breit nichts mehr zu sehen. Seine Pfoten gaben unter ihm nach und er lag mit dem Bauch am Boden. Er schaffte es gerade sich aufzusetzen und schon strömten tausende von Tränen über sein Gesicht. „Mama! Nein! Du darfst nicht weggehen! Die dürfen dich nicht mitnehmen! Du gehörst zu mir! Wir beide gehören für immer zusammen!“ Doch leider kam sie nicht zurück. Sie rief nicht einmal nach ihm. Vielleicht war es auch besser, wenn sie nicht nach ihm rief. Selbst, wenn sie ihn hören würde. Denn, wenn sie nach ihm rief und Miu sie zwar hören aber nicht sehen konnte würde er wohl in volle Panik ausbrechen, wenn man davon sprechen konnte, dass er nicht längst schon in Panik war. Traurig blieb er am Boden liegen und weinte und schrie weiter. Vielleicht hörte ihn ja irgendjemand, damit er nicht allein sein musste.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDi Jan 08, 2013 7:02 am

(Silvers Fell ist nicht ganz so flauschig wie das von Merle ^^)

Silvers stechende und doch schöne, braune Augen hatten den Blick direkt auf die weiße, flauschige Füchsin gerichtet. Ürgendetwas an ihr war seltsam. Silver michte es, wenn etwas seltsa war. Cyryn war auch seltsam und ihn sah sie wie einen Bruder an was er letzendlich ja auch war. Sie war bei seiner Mutter aufgewachsen achdem ihre Mutter kaltblütig erschossen wurde. Die schwarz-graue Füchsin scannte jeden Schritt der Polarfüchsin. Silvers Haltung war locker. Dies zeigte das sie keineswegs Angst vor den beidenFremden hatte. Silver hatte sowiso nur vor sehr wenig Angst. Vor was? Nun das war eine gute frage doch wenn an dachte das sie dies jemanden sagen würde hatte man sich deutlich gestrichen. Der Blick der Füchsin richtete sich einzig und allein auf die weiße. Den anderen Fuchs auch wenn er direkt vor ihr war und sie sogar ansprach nahm sie garnicht richtig war. Nur mit einem Geruchszug konnte sie sich schon alles von ihm denken. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Ich bin Onre.... schallte es in ihrem Kopf. Warum hatte er ihr seinen Namen gesagt? Er interessierte Silver nicht. Kein Bisschen. Sie war eine Fremde, der Fuchs konnte doch garncuht wissen ob Silver keine bösen Absichten hatte. Viel zu naiv... dachte sie und ihr stechender Blick der an den einer Schlange erinnerte richtete sich nur halb auf den
Rotfuchs. Aha.... brachte sie hervor. Die Stimme enorm uninteressiert sie hätte gleich interessiert mich nicht sagen können dch tat sie dies nicht. Auch Silver hatte ein bestimmtes Maß an Benehmen und sie wusste was verletztend sein konnte. Ihre braunen Augen drehten sich nun wieder zu der Weißen.


(bei Onre und Merle)
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeMi Jan 09, 2013 1:27 am

Das Bild vor ihren Augen begann zu flackern. Die Füchsin versuchte, tief durch zu atmen. Übelkeit stieg in ihre auf und machte ihr die Flucht fast unmöglich. In diesen Moment tauchten sie schon wieder vor ihr auf.
Renia erblickten den Schatten beinahe zu spät. Wie ein Monster sprang er neben ihr hervor und baute sich direkt vor ihr auf den Weg auf. Die Füchsin stoppte ruckartig und warf ihr Gewicht nach hinten. Weiter vorne sah sie schemenhaft die Gestalt der Roten, wie sie in Richtung Fluss hechtete. Nur noch ein paar Meter wären es gewesen. Ein paar Meter. Das Rauschen in ihren Ohr klang unnatürlich laut. Renia blinzelte und keuchte gleichzeitig auf. Erst sehr viel später registrierte sie, dass sie schon wieder lief. Instinktiv hatten sich ihre Pfote selbstständig gemacht, als hinter den Jagdhund der Rest der Meute auftauchte und mit großen Sätzen auf die zu sprang.
Die Zweige der Büsche schienen nach ihrem Fell zu greifen und die Großen Wurzeln ihr den Weg versperren zu wollen. Mehr als einmal geriet sie ins Taumeln und nur durch ein Wunder stürtzte sie nicht.
Ihr Atem raste. Weg hier, nur weg. Sie war wie betäubt, spürte nur noch den rauen Boden unter ihren Pfoten und das harte Klopfen ihres Herzes. Einfach nur laufen, laufen.
Das Bellen, Knurren und Hecheln der Hunde verstärkte ihre Panik. Weiter, schneller, weg! Das leise Heulen eines einsamen Welpens registrierte sie nicht. Links, rechts, aufpassen, springen, weiter, ducken, links, nochmal links, und jetzt rechts, ducken, achtung, springen, rechts...
Egal, wie sehr sie sich auch want, wie sehr sie ihren Körper auch zur Höchstform trimmte, die Hunde blieben stets dicht hinter ihr.
Renia fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und zwang sich, noch einmal den letzten Rest aus sich heraus zu holen. Ihre Umgebung erkannte sie schon gar nicht mehr. Alles bestand nur noch aus schemenhaften Schatten, die wie Farbe ineinander verflossen. Das sie den Winseln näher gekommen war, bemerkte sie noch weniger.
Dann ging alles ganz schnell. Das einzige, was die Füchsin in diesen Moment registrierte, war der kleine Hügel vor ihr. Innerlich machte sie sich schon auf den Sprung bereit, den Sprung, der nie kommen sollte. Ihre Vorderpfoten lösten sich schon vom Boden, als sie den Widerstand bemerkte. Wie in Zeitlupe registrierte sie, wie das weiche etwas unter der sanften Kraft ihrer Pfoten nachgab. Die kleine Füchsin zuckte unweigerlich zusammen. Sie taumelte, ihre Beine verlohren den Halt. Wie in Trance bemerkte sie, wie sie hinunter rollte und das "etwas" mitriss...
Alles drehte sich. Ihr Atem war flach. Das etwas lag halb neben ihr, halb auf ihr. Renia schloss die Augen und versuchte erneut, tief durchzuatmen. Ihr Brustkorb bebte und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie spürte die feuchte, kühle Erde unter sich und dumpf die wütenden Rufe der Hunde. Ruckartig schlug sie ihre Augen auf.
Es dauerte ein paar Atemzüge, bis sie sich an das Dämmerlicht, das hier unten herrschte, gewöhnt hatte. Dann dauerte es erneut ein paar Minuten, bis sie begriff, wo sie hier war. Etwas schwerfällig erhob sie sich und sah sich um. Ein Fuchsbau...
Wie von selbst wurde ihr Blick auf das etwas gelenkt. Klein, rot und äußert... flauschig. Renia verengte die Augen zu zwei engen Schlitzen und trat ein paar Schritte zurück.
Oh Gott, ein Welpe.
durchfuhr es sie und lies sie gleichzeitig wie erstarrt inne halten. War es vielleicht der Kleine gewesen, der ihren Sprung da oben behindert hatte? Und wenn ja, wo bitte sehr war seine, oder ihre, Mutter???
Renia war zu geschockt, um ein gescheites Wort herauszubekommen. Ihr Atem rasselte immer noch und auch der stechende Schmerz in ihren Brustkorb hatte nicht nachgelassen. Ein paar Augenblicke lang lag ihr Blick noch auf den roten Pelzball, dann ging er ruckartig in die Höhe. Etwas Erde rollte den Gang hinab. Die Öffnung wurde verdunkelt.
Renias Herz machte erneut einen unkontrollierten Satz. Panik breitete sich in ihr aus, als sie die dumpfen, befehlenden Schreie der Jäger und die habenden der Hunde hörte. Sie waren in der Falle...
Renia schloss die Augen.
Konzentrier dich, konzentrier dich!
Ihr Blick fiel erneut auf das Fellbündel. Automatisch machte sie ein paar Schritte nach vorne und stupste es mit der Schnauze an. "He, Fellbündel, gibt es hier noch einen Zweitausgang?", flüsterte sie ihm hastig und dringlich zu. Das Alter des Kleinen war ihr noch nicht einmal bewusst. Einzig und allein der Gedanke, dass sie hier raus mussten, trieb sie an. Es musste einen Zweitausgang geben, es musste!
Weitere Erde fiel in ihr Gefängnis. Die Hunde schienen gute Arbeit zu leisten. Fast schon etwas panisch starrte Renia zum Eingang hinauf. Mist.


[Bekommt den Weg von einer weiteren Meute abgeschnitten | flieht | stürtzt über Miu und zieht diesen mit zurück in den Bau | fragt ihn, wo der Zweitausgang wäre]


________

Out: ich hoffe, dass ist so ok. ich wusste jetzt nicht genau, wo deiner hockt... Und sei ihr nicht böse wegen ihrer Reaktion. Sie ist etwas, naja, aufgewühlt ^^)
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeMi Jan 09, 2013 6:41 am

(Vielleicht nicht, aber Merle ist auch kein Polarwolf^^)
Unter dem Blick der Silbernen wurde Merle so nervös, dass sie kurz davor stand, umzudrehen und in den Wald zurückzurasen. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Impuls, sich zu kratzen oder sich das Brustfell zu lecken, wie sie es immer tat, wenn sie in Verlegenheit geriet oder sich unwohl fühlte. Stattdessen richtete sie sich auf und erwiderte trotzig den prüfenden Blick der Silbernen – mit beiden Augen. Jedenfalls versuchte sie es. Wohin ihr linkes Auge sah, konnte Merle nicht überprüfen, aber sie versuchte, es ebenfalls in Richtung der Silbernen zu lenken. Bildete sie sich das nur ein oder galt der Blick der Silbernen ganz besonders ihr? Ihr, Merle, der man offenbar deutlich anmerkte, dass sie etwas zu verbergen hatte...Hart, kalt und stechend war dieser Blick. Ja, die Augen der Silbernen waren vielleicht schön – dunkel kastanienbraun, mit hellen, bernsteinfarbenen Nuancen – aber der Blick....wie ein Raubtier, das auf Beute lauert. Wütend peitschte Merle mit dem Schwanz, was ein bisschen an die Drohgeste einer Katze erinnerte. Pfft, die Silberne konnte sie mal! Wenn sie vorhatte, Merle feindselig anzustarren, dann würde Merle genauso feindselig zurückstarren. So einfach war das.
Hast du Angst?, schien dieser Blick zu fragen. Merle verengte die Augen zu Schlitzen, als würde sie sich konzentrieren. Ja, silberne Füchsin, antwortete sie in Gedanken. Und du würdest mich nicht feige nennen, wenn du wüsstest, wovor. Erst dann wurde ihr klar, dass sie mit einem Blick sprach – nicht einmal mit einem Fuchs, nein, mit dem Blick von einem Fuchs! – und sie hätte fast über sich selbst gelacht. Peinlich berührt wühlte sie mit einer Vorderpfote den feuchten Waldboden auf.

Eine Weile tat sich nichts. Dann zuckte die Silberne gereizt mit den Ohren, als Onres Worte sie erreichten. Ganz offensichtlich machte sie sich nichts aus ihm. Nur kurz bedachte sie ihn mit einem gelangweilten Blick, gerade so lange, wie sie brauchte, um das Maul zu öffnen und etwas zu sagen, das anscheinend nur aus einem einzigen kurzen Wort bestand. Merle rückte unwillkürlich näher und haftete ihr gesundes Auge an die Lippen der Silbernen. Nur ein kurzer Laut: “Aha.“ Die Stimme der Silbernen konnte Merle natürlich nicht hören, aber sie war sich ziemlich sicher, dass diese genauso klang, wie die Silberne aussah: Gelangweilt und überheblich. Und genauso stechend wie ihr Blick. Merle wurde das Ganze immer unangenehmer, vor allem, da die Silberne anscheinend nicht die Augen von ihr lassen wollte... Stimmt was nicht? Hab ich plötzlich rosa Fell? Oder drei Ohren? Was ist so interessant an mir? Und was willst du überhaupt von mir?
Irgendetwas an der Silbernen sagte Merle, dass es keinen Grund gab, misstrauisch zu sein. Sie hatte nichts zu verbergen, und die Verachtung, die sie an den Tag legte, war ehrlich. Aber Merle konnte sich nicht einfach so entspannen, wie Onre es tat. Nicht nur war sie ein Fuchs, ein Einzelgänger, dem das Misstrauen angeboren war – sie hatte auch gelernt, niemandem zu trauen außer vielleicht ihrer Familie. Und diese Füchsin hatte sie eben „Flauschi“ genannt. Und sie war an Onres Worten so wenig interessiert, dass nicht einmal ein Fuchs wie er es hätte übersehen können. Die Silberne kam Merle vor wie der Typ Fuchs, der sich aus den Gefühlen anderer nicht viel machte. Und die Tatsache, dass sie Merle so interessant fand, behagte der Albinofüchsin kein bisschen. Sie nahm sich vor, sich für den Rest des Gespräches so langweilig zu benehmen wie möglich. Na schön, wenn wir das Gespräch ohne Streit beenden, können wir stolz sein.

Merle trat noch ein paar Schritte vor, sodass sie fast neben Onre stand und die Gerüche, die aus der Höhle strömten, besser inspizieren konnte. Die Silberne schien sich hier wie zuhause zu fühlen. War die Geschichte mit dem Fuchsrudel, das sich in der Höhle häuslich niedergelassen hatte, am Ende doch wahr? So etwas hatte Merle noch nie gehört. Damals hatten weder sie noch Chase die Worte des alten Fuchses wirklich ernst genommen. Aber es schien ganz so, als hätte er doch Recht gehabt...
Merle hielt die Nase in den Wind, öffnete leicht das Maul und sog tief die Luft ein. Da war er, der Geruch der Silbernen, frisch und penetrant. Aber er war nicht nur frisch – da war auch ein älterer Geruch nach Fuchs, ein viel älterer Geruch, aber es war eindeutig der Geruch derselben Füchsin. Der ganze Bau roch nach ihr. Dass Merle das nicht früher bemerkt hatte! Ha, ich mit meiner „guten Nase“. Es konnte zwar sein, dass die Füchsin nur regelmäßig hierherkam und ab und zu eine Nacht hier verbrachte, aber Merle kam das eher vor wie ein fester Wohnsitz. Und außerdem war da noch etwas. Ein zweiter Geruch. Schwach, aber noch ganz frisch. Mit wachsendem Interesse weitete Merle die Nasenflügel, um jede kleinste Information zu erschnuppern. Rotfuchs, weiblich. Riecht komisch...nach Zweibeiner? Nach verschimmelten Früchten? Oder irgendwas dazwischen? …. war vor Kurzem hier, ist gerade weggegangen. War vorher noch nie hier. Das ergab die Geruchsanalyse. Merle zog die Nase kraus. Eine Rotfüchsin, die nach Zweibeinern roch? Was sollte das? Lebte die Füchsin bei den Zweibeinern, oder wie?
Merle war drauf und dran, die hochmütige Silberne danach zu fragen, als ihr ein dritter Fuchsgeruch in die Nase stieg. Dieser hier war genau wie der der Silbernen: Frisch und stark. Ein zweiter Besitzer dieser Höhle. Polarfuchs, männlich. Riecht stark nach der Silbernen. Sind vielleicht Gefährten oder so....der Geruch ist frisch, sehr frisch...ist er vielleicht....er ist noch drin! Merle erstarrte, aber es gab keinen Zweifel. Die Silberne war nicht der einzige Fuchs in dieser Höhle. Fluchtartig wich Merle zurück, bis sie neben Onre ankam. Sie konnte ihm nicht einfach laut sagen, dass sich ein zweiter Fuchs in der Höhle befand, vor allem, da sie gar nicht wusste, was es mit diesem anderen Fuchs auf sich hatte. Und vielleicht ließ sich das Gespräch noch auf höfliche Weise vollenden. Also bog Merle den Schwanz und schlenzte damit einmal kurz gegen Onres Flanke, um ihn zu warnen. Sie wusste nicht, ob er sie verstand, aber das war nicht wichtig.
Und dann, obwohl sie sich vorgenommen hatte, sich so langweilig und unauffällig wie möglich zu verhalten, holte sie tief Luft und fragte: “Wohnt ihr hier?“ „Ihr“ - das waren die Silberne und der Polarfuchs.


[ denkt nach | wittert | riecht Cyryn | warnt Onre mit einem kurzen Schwanzschlag | fragt Silver etwas ]
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Miu

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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDo Jan 10, 2013 7:26 am

Plötzlich wurde Miu von einem Rascheln in einem Gebüsch neben ihm unterbrochen. Ängstlich verstummte er und drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam und legte die Ohren an. Dann sah er einen Schatten auf sich zuspringen. Es ging alles viel zu schnell, als, dass er überhaupt realisieren konnte was gerade passierte. Der Schatten kam auf ihn zugesprungen und plötzlich spürte er etwas weiches, gleichzeitig war es aber auch hart, und wurde von dem weichen, harten „etwas“ mitgerissen. Ehe er sich versah landete er unangenehm mit dem Bauch auf hartem Untergrund. Alles schmerzte ihn. Als er die Augen öffnete war es dunkel. Wieso war es dunkel? Er stand auf und sah sich um. Er war eindeutig in seinem Bau, in dem er geboren wurde. Aber wieso war es dunkel? Da fielen seine Augen auf einen großen dunklen Fuchs neben ihm. Der ihn an stupste und nach einem Zweitausgang fragte. Verwirrt blickte er die Füchsin an. Wozu brauchte sie einen Zweitausgang? Da bemerkte er erst, dass der Eingang verschlossen war. Er wurde vermutlich mit Erde verschüttet als sie hinunterrutschten und die Erde mitrissen. Miu spitzte die Ohren. Da waren eindeutig Geräusche von draußen zu vernehmen. Das gebell von Hunden und die fremden Stimmen der Menschen. Sofort bekam Miu wieder Angst. Diese Menschen hatten seine Mutter verschleppt und womöglich sogar getötet und jetzt suchten sie ihn, um mit ihm das selbe zu machen. Mit ängstlich angelegten Ohren ging er ein paar Schritte zurück, stolperte und viel nach hinten. Ungeschickt richtete er sich wieder auf. Er war über die Pfoten der Füchsin gefallen, die immer noch auf eine Antwort von ihm wartete. „Äh… Ähm… Ich kenne leider keinen Zweitausgang. Tut mir leid.“, sagte er verunsichert undängstlich gleichzeitig. Er fühlte sich hier nicht wohl. Nicht die Umgebung machte ihm Unbehagen auch nicht die Füchsin, die auf ihn, trotz ihrer Worte, die sich in Miu´s Ohren eher streng angehört hatten, einen recht netten aber aufgewühlten Eindruck machte. Sie war vermutlich von dem dort draußen weggerannt und deshalb so... so... streng. Miu wusste nicht, wie er sie einordnen sollte. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie ihn beruhigen würde, weil er sich fürchtete, wie seine Mutter es manchmal getan hatte. Aber er hatte auch nicht den Eindruck, dass sie ihm den Kopf abreissen würde, weil er nicht wusste, wo der Zweitausgang war. Oder, ob es überhaupt einen gab. Mit eingezogenem Schwanz und hängendem Kopf saß er, am ganzen Körper vor Angst, was da draußen auf sie lauerte, zitternd, da.

[Wird von Renia in den Bau zurückgezogen| bemerkt, dass der Eingang verschlossen ist| sagt, er kenne keinen Zweitausgang| hat Anggst]
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Onre

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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDo Jan 10, 2013 9:29 am

Onre sah leider immer erst das gute in denn anderen deswegen sagte er erst mal nichts. Er blickte die Fremde an und blieb bei Merle stehen. Er schaute die Fremde an. Kein knurren keine Anspannung. Was war er doch für ein Fuchs. Er stellte sich nun auf. aber immer noch war keine Anspannung und keine Aggressivität zu spüren. Er fragte nun: Wer bist du? Er schaute dabei die fremde an. Es schien doch da irgendwas komisch zu sein, oder etwa nicht? musste man sich fragen. Aber erfand es auch süß wie nun Merle neben ihm Stande, so Stark, so Anmutig, So Wunderhübsch. Ahh was denke ich denn da!? Sie ist doch nur eine Weggefährtin bis die... Jagdsession beendet ist..... Leider... Er sah nun kurz zu Merle und dann wieder zu fremden. Er legte seinen Kopf leicht fragend schief. Da er ja immer noch auf Antwort wartete. Onre behielt dennoch die ruhe bei sich. Auch wenn es gefährlich war. Es war sogar Bewundernswert, wie Schafte er es solange ruhig zu bleiben und das vor Fremden. Er schaute noch einmal zu Merle. Sie ist sehr nett, und so liebenswürdig... und dazu noch so mutig... Einfach unglaublich. dachte er und sah dann wieder zur Fremden. Er ging nun ganz vorsichtig einen schriet zu Seite, Richtung Merle. Er versuchte sich wieder auf die Fremde zu Konzentrieren, doch viel dies ihn Grade doch etwas schwer.
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Reniareth

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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeDo Jan 10, 2013 10:28 am

Ihre Nervosität wuchs. Unruhig lief die Füchsin hin und her, ihr Blick huschte ruhelos umher und der Boden unter ihren Pfoten schien nicht aus relativ trockener Erde, sondern aus glühender Kohle zu bestehen. Sie bemerkte noch nicht einmal, dass jemand über ihre Pfoten gestolpert war. Erst, als die Stimme des Welpens bei ihr Gehör erreichte, blieb sie ruckartig stehen. Ihre dunklen Augen starrten das kleine Fellbündel entsetzt an. Kein Zweitausgang? Das musste ein Fehler sein. Vielleicht wusste er es ja nicht, vielleicht gab es doch einen...
Krampfhaft sah sie sich erneut in der Höhle um. Es musste einen Ausgang geben, es musste.
Doch mit jeden Zentimeter, mit den sie sorgfältig die Höhlenwände absuchte, sank die Hoffnung und die Gewissheit, dass dies ihr Ende sein sollte, wuchs dagegen. Renia seufzte leise auf und senkte ihren Kopf. Es war Zeit, sich geschlagen zu geben. Den Tod anzunehmen. Der Bau lag zu tief, als dass sie sich rausbuddeln könnte. Und der einzige Ausgang war ja versperrt...
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie die zusammen gesunkene Gestalt des Welpens. Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte sie so etwas wie Mitleid. Er war erst so jung, und schon war er zum Tode verdammt. Wie sie...
Nur mit den Unterschied, dass ich keinen Grund mehr zum Leben habe. Ist doch eh alles egal. Und er...
Vorsichtig trat sie ein paar Schritte nach vorne. Ihre Schnauze berührte sachte sein rotes Fell, erstaunt, wie weich und flauschig es war. Was sollte sie jetzt machen? Andere mit Worten zu trösten gehörte noch nie zu ihren Stärken.
Einen inneren Instinkt folgend legte die Füchsin sich schließlich schweigend und schützend um den Kleinen. Tröstens drückte sie ihren Kopf gegen seinen, versuchte ihm klar zu machen, dass er nicht alleine war.
Stumm blieb Renia neben ihm liegen, bereit, auch wenn es sinnlos war, um ihn zu kämpfen.
Die Luft war heiß und stickig. Auch die Stille schien auf sie einzustürmen. Die Stille...
Renia spitze die Ohren. Es war still. Das Bellen war verstummt. Seit wann? Sie hatte es irgendwie nicht mitbekommen...
Aufmerksam sah sie sich um. Ein leichter Lichtstrahl fiel durch den Eingang in die Höhle. Langsam erhob sie sich und tribbelte auf diesen zu. Ihr Blick huschte kurz nach draußen. Viel war nicht zu erkennen. Aber es war still. Renia sah in diesen Moment ihre große Chance. Ihr Blick huschte kurz zu dem Welpen und für einen Moment rang sie mit sich selber. Sollte sie ihn mitnehmen, oder lieber hier lassen? Ihre Ausdauer lies ohnehin schon sehr zu wünschen übrig. Aber dann auch noch mit einen Welpen im Schlepptau?
Doch noch während sie so mit sich selber diskutierte, hob sie den Kleinen auch schon hoch und schlich zurück zum Eingang. Mit angehaltenen Atem lauschte sie, während sie langsam und vorsichtig ein paar Schritte nach vorne wagte.
Hoffentlich ist das keine Falle. Und hoffentlich bleibt der Kleine still, und hoffentlich bin ich schnell genug.
Vor dem hochnehmen hatte sie ihn zwar noch rasch und mit sanfter Stimme versichert, dass sie ihn beschützen würde, und dass er bloß still sein sollte. Doch wie viel verstand der Kleine?
Das Fell zwischen ihren Zähnen schmeckte leicht nach Erde und nach fremden Fuchs. Und ein kleines bisschen erinnerte sie dieser Kleine auch an ihre Tochter, damals, als noch alles anders war.
Trotzig schob Renia alle störenden Gedanken beiseite und trat langsam und vorsichtig weiter. Ihr Blick huschte hin und her, ihre Muskeln waren angespannt und ihre Nerven nicht weniger. Nur noch ein paar Schritte...
Die Füchsin sprang hervor. Blendende Helligkeit empfing sie. Jemand schrie auf. Ein Schuss ertönte, ein Luftzug an ihren Kopf. Renia machte einen Satz nach vorne. Es war doch eine Falle.
Sie sprintete los. Die Hunde bellten. Aber sie kamen nicht. Jemand fluchte. Renias Herz schlug schneller. Zum Wiederholten Mal an diesen Tag war sie auf der Flucht. Wie oft sollte das denn noch gehen?
Mit geübten Schritten huschte sie kreuz und quer durch den Wald, stets darauf bedacht, den Welpen nicht zu sehr durchzuschütteln. Der Fluss kam näher. Atemlos kam sie zum stehen und lies den Welpen sanft ab. Ihre Halsmuskeln schmerzten und ihr Kiefer brannte förmlich. Nun musste sie nur noch schwimmen, und dann waren sie fast frei...


[ist ensetzt | versucht, Miu zu trösten | flieht mit Miu ]

(out: sorry, ist auch nicht besser als der alte. Ich hoffe, dass geht so trotzdem. Und bitte, geb Renia noch etwas Zeit, sie kann auch lieb sein, nur... anders. Allerdings wahrscheinlich nie so, wie Zoe. Wenn es dir lieber ist, kann sich sonst ja auch jemand anderes um deinen kümmern.)
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeFr Jan 11, 2013 4:27 am

Silver ließ ihren stechenden Blick weiterhin auf den zwei fremden Füchsin. Ihre Pupillen immernoch zusammengezogen wie bei einem Krokodil. Nicht einmal schaute sie weg. Doch an ihrer Körperhaltung
erkannte man das sie dies nicht wegen Angst tat. Angst hatte sie vor den beiden nicht.
Ihr Schlangen Blick scannten größenteils die weiße ab, ürgendetwas an ihr hat bei der Silberfüchsin
Interesse geweckt. Plötzlich viel Silver etwas auf. Trotzdem ließ sie sich nichts anmerken und verzog keine Miene. Ihr eines Auge sieht mich nicht an...... sie ist auf einem Auge blind dachte Silver. Sie dachte es nicht mitleidig nein es war eine Feststellung von ihr. Endlich sprach die Füchsin und fragte Silver ob sie hier wohnte. Silver gefiel die Frage. Sie war direkt, das mochte Silver, auch wenn sie wusste das diese Eigenschaft sie selbst schon öfters in Schwirigkeiten gebracht hat. Silvers Augenpaare fielen nun direkt
auf die weiße und schienen beinahe in sie hinein zu gehen. Möglich! meinte Silver und ihr Gesicht bekam kurz etwas neckisches und tatsächlich, ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Silver hob nun den Kopf etwas höher. Plötzlich schallte wieder eine Stimme in ihrem Kopf "wer bist du" fragte der Rotfuchs der neben der weißen stand. Silvers Augen verengten sich wieder und sie ließ ihren halben Blick wieder auf den Rotfuchs gleiten. Man sah deutlich das sie an ihm keineswegs so große Interesse hatte wie an der weißen. Im Gegensatz. Die Frage des Rotfuchses ärgerte sie schon beinahe. Soetwas fragte man Silvers Meinung nach nicht einfach. Vorallem nicht auf ihrem Revier. Es nützt dir nichts, wenn du meinen Namen weißt! meinte sie zinisch und doch ruhig. Silver! gab sie nach einer Weile von sich und sprach den namen zwar schnell jedoch auch so aus das ihr Blick verriet "merk dir diesen Namen lieber".


(redet mit Merle und Onre)
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeFr Jan 11, 2013 6:34 am





Was für ein Durcheinander... Ein sehr geordnetes Gespräch war es nicht, was die drei Füchse führten. Bevor die Silberfüchsin antworten konnte, trat Onre ein Stück vor, um die Silberne nach ihrem Namen zu fragen. Gut, das war eine berechtigte Frage, aber irgendwie unterbrach sie das Gespräch zwischen Merle und der Silbernen, und war es wirklich nötig, dass Onre sich so nahe an die Silberne heranschob? Er war jetzt noch näher bei ihr...Noch näher. Jetzt berührte seine Schnauze die der Silbernen fast. Und immer noch....sein Fell war angelegt, seine Rute schlenzte locker um seine Hinterbeine, der Blick in seinen Augen war freundlich und entspannt. So, als würde der die Silberne schon seit Jahrhunderten kennen, oder länger. Als habe er überhaupt keine Angst. Als kenne er überhaupt keine Regeln. Merle versteifte sich irritiert und fragte sich unwillkürlich, ob mit Onre irgendetwas nicht stimmte. Wo blieb es, das natürliche Misstrauen der Füchse, das den meisten von ihnen angeboren war? Wo blieb es, das Wissen um die Tatsache, dass es in der Welt nicht nur Freunde, sondern auch Feinde gab? Konnte ihr Begleiter wirklich so vertrauensvoll sein, dass er auf eine so offensichtlich nicht an einem Gespräch interessierten Füchsin zuging und auf sie einsprach?
Kurz überlegte Merle, ob sie Onre am Schwanz packen und zurückziehen sollte. Diese Füchsin kam ihr nicht vor wie jemand, der lange fackelte, wenn ein Fremder ihr zu nahe auf den Pelz rückte. Aber es wäre Merle peinlich gewesen, so etwas zu machen, vor allem, da sie Onre erst seit kurzem kannte und nicht wusste, ob er dann wütend werden würde. Dumm, dumm, dumm. Dumme Situation. Dummes....dummes Alles. Konnten sie nicht einfach gehen und diesem unangenehmen Gespräch ein Ende machen?

Vielleicht war es ein Glück, dass Merle auf Onres linker Seite stand und ihr linkes Auge – das Unbrauchbare – ihm zugewandt war. So bemerkte sie die seltsamen Blicke nicht, die er ihr zuwarf. Seltsame Blicke – kurze, flüchtige Blicke, als wollte er um jeden Preis vermeiden, dass jemand sah, dass er zu Merle guckte. Wenn Merle diese Blicke bemerkt hätte, hätte sie angefangen nachzudenken, und wenn sie angefangen hätte nachzudenken, hätte sie vielleicht herausgefunden, was diese Blicke bedeuteten, und das hätte die ganze Sache noch komplizierter gemacht.
Merle atmete erleichtert aus, als Onre einen halben Schritt zurück trat, sodass er wieder neben ihr stand – in höflichem Abstand zur Silbernen. Die prickelnde Spannung in der Luft schien zu weichen. Na, geht doch! Sie nickte ihm kurz zu – hoffentlich verstand er, was sie damit meinte: So ist es richtig, bleib hier! – und richtete dann wieder ihre Aufmerksamkeit auf die Silberfüchsin, die gelangweilteste Füchsin, die man sich nur vorstellen konnte. Wobei...gelangweilt? Sie wirkte eher interessiert. Und ihre funkelnden braunen Raubtieraugen waren direkt auf Merle gerichtet.

Nachdem die Silberne sie, seit Merle hinter dem Farm herausgekommen war, pausenlos angeschaut hatte, hätte Merle sich eigentlich daran gewöhnen müssen, aber als sie diesem Blick schon wieder begegnete, durchfuhr der Schreck sie wie ein Blitz. Solche Blicke kannte sie. Blicke, die sagten: „Du bist nichts.“ Blicke, die sagten: „Irgendwas stimmt doch nicht mit dir, du Missgeburt.“ Blicke, die sagten: „Ich werde schon herausfinden, was das ist.“ Hab...hab ich was falsch gemacht? Merles erste Befürchtung war, dass die Silberne etwas gesagt hatte, während sie zu Onre blickte. Aber dann warf sie einen erneuten Blick auf Onre – während der Gesichtsausdruck der Silbernen nichts verriet, konnte man aus ihm lesen wie aus einem offenen Buch – und da er weder irgendetwas antwortete noch sie auf eine Art anguckte, die ihr gesagt hätte, dass er von ihr eine Antwort erwartete, entspannte sie sich. Okay, hatte sie also nichts verpasst. Aber warum dann...? Was konnte an ihr so interessant sein?
Auf die Idee, die Silberne zu fragen, kam Merle nicht. Es war nicht ihre Art, Gefühle preiszugeben, auch nicht, wenn es das bestimmte Gefühl war, von diesem kastanienbraunen Blick auf illegale Art und Weise geröntgt zu werden. Sie senkte nervös den Kopf, leckte sich über die trockenen, rissigen Lefzen und unterdrückte den Impuls, das Hinterbein an den Hals zu führen und sich wie verrückt zu kratzen. Sie musste jetzt aufmerksam sein – aufmerksam sein und auf die Lefzen der Silbernen aufpassen. Irgendetwas würde sie sagen, bestimmt. Schließlich hatte man ihr eine...schließlich hatte man ihr zwei Fragen gestellt. Und außerdem begann das Gestarre, Merle wütend zu machen. Sie hasste es, wenn man über sie flüsterte, ohne ihr zu sagen, worum es ging. Und dieser Blick war zwar sicher kein Flüstern, aber dass sich die Silberne ihren Teil dachte, war offensichtlich. Und solange Merle nicht wusste, was die Silberne dachte, machte es sie nervös. So einem aufmerksamen Blick konnte eigentlich nicht lange entgehen, dass Merle ihre Ohren nicht einmal spitzte, wenn einer der Füchse sprach...Himmel, konnte die Silberfüchsin nicht Onre so anstarren?
Wütend hob Merle den Blick und begegnete den stählernen Augen ihres Gegenübers. Sie konnte auch ganz gut starren. Nicht so ausdauernd vielleicht, aber wenn jemand ihren Blick treffen wollte, würde sie ihm das nicht verwehren. In Merles Augen stand fast etwas Rebellisches. Nein, sie würde sich nicht kleinkriegen lassen....nicht von einem einfachen Blick. Ha! Das wäre wirklich, wirklich lächerlich. Und vermutlich ein neuer Rekord. Ein Fuchs, der vor den bösen Blicken der Anderen davonläuft....pah! Pah! Bloß nicht, ich bin schon lächerlich genug.

Und dann, die Antwort. Merle war so darauf konzentriert gewesen, ihr eines rubinrotes Auge auf die Augen der Silbernen gerichtet zu halten, dass sie zusammenzuckte, als sich plötzlich die Lefzen ihres Gegenübers bewegten. Kurz irrte ihr Blick ziellos umher, ehe er die Lippen der Anderen fand. “Möglich!“ Wenn das keine schlagfertige Antwort war. Damit war Merle ziemlich genauso schlau wie vorher. Ihr Geruchssinn sagte ihr eindeutig, dass ihre Vermutung stimmte, aber auf eine Bestätigung würde sie lange warten können...
Der Silbernen zumindest schien der kurze Wortwechsel Spaß gemacht zu haben. Ihre harten Gesichtszüge verzerrten sich zu einem amüsierten Ausdruck, und ganz kurz spielte ein Lächeln um ihre Lefzen, das sich sogar in ihren Augen widerspiegelte. Merle musterte sie verblüfft. Was bedeutete das denn nun schon wieder? War irgendetwas Lustiges an der Bemerkung?

Endlich wandte die Silberfüchsin den Blick widerstrebend von Merle ab – die Albinofüchsin lockerte ihre Schultermuskulatur, die sie unwillkürlich angespannt hatte – und sah Onre an. Nur kurz, gerade die Zeit, die sie brauchte, um ihm eine herablassende Antwort zu geben. Merle rückte näher an Onre heran, um die Antwort besser ablesen zu können. Die Lefzen der Silbernen bewegten sich langsam und träge, um zu unterstreichen, wie uninteressiert sie war. Merle kam das sehr zugute. “Es nützt dir nichts, wenn du meinen Namen weißt!“
Stimmt, dachte Merle. Denn du wirst uns so oder so auffressen, deinem Blick nach zu urteilen. Aber sie sagte das nicht – um keinen Preis hätte sie so etwas laut gesagt – sondern musterte weiter die Lippen der Silbernen, die schließlich doch ihren Namen hinterherschob. Silver... Merle wagte einen Seitenblick auf das Fell der Silberfüchsin. An Beinen, Bauch und Gesicht war es dunkel und eher stumpf, pechschwarz. Aber am Rücken und an den Flanken leuchtete es, nun ja...silbern eben. Der Name war nicht der Fantasievollste, den Merle je gehört hatte, aber er passte.
Trotzdem, irgendetwas an der Sache gefiel Merle nicht. Vielleicht – oder besser: ziemlich sicher – war es dieser Blick. Entweder lachte die Silberne sie heimlich aus oder sie schmiedete einen Plan, wie man Merle am besten zur Strecke bringen könnte. Beides gefiel Merle nicht sonderlich. Sie straffte sich und blickte sich schnell um, zur Krähe, die am Rand der Lichtung in einer der Kiefern hockte. Jedenfalls glaubte Merle das. Trotz ihres glänzend schwarzen Gefieders war die Krähe im Baum kaum zu sehen. Sie schien sich auch nicht wohl zu fühlen mit der Anwesenheit gleich zweier fremder Füchse – bis auf Merle kannte sie Onre und Silver ja erst seit wenigen Minuten. So lange still zu bleiben, war für die sonst ziemlich vorlaute Krähe ungewöhnlich. Merle schnippte unruhig mit dem Schwanz. “Onre“, sagte sie dann leise und hoffte, dass ihre Stimme genauso eindringlich klang, wie sie sollte. “Wir sollten gehen. Das ist nicht unser Revier.“


[ nervös | erwidert Silvers Blick | unruhig wegen Cyryns Geruch | denkt über Silvers Antworten nach | schaut zur Krähe | möchte gehen | sagte etwas zu Onre ]
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Miu

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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitimeFr Jan 11, 2013 7:15 am

Als Miu so angsterfüllt am Boden saß und der Füchsin zusah, wie sie panisch nach einem Zweiten Ausgang suchte, wurde ihm klar, dass diese Hunde, welche draußen vor dem Bau waren, wohl bald hereingestürmt kamen. Aber diese großen zweibeinigen Gestalten waren zu groß um durch den Eingang zu passen. Vielleicht konnte er sich ja mit den Hunden anfreunden?
Da schrak er zusammen, als er plötzlich eine Schnauze an seiner Flanke spürte. Sie war weich und feucht. Wohlig schmiegt er sich an die Füchsin, als sie sich neben ihm niederließ. Auf einmal hatte er keine Angst mehr vor dem was da draußen war. Er war hier drinnen und wurde von… von… Da fiel ihm auf, dass er ihren Namen noch gar nicht kannte. Aber was waren schon Namen? Er würde sie immer mit denselben Augen sehen, wie jetzt, ob er nun ihren Namen wusste oder nicht. Er fühlte sich sicher und nicht mehr allein und genoss die Stille in diesem Moment.
Plötzlich wurde sein wohliges Gefühl von einem rütteln unterbrochen. Die Füchsin war aufgestanden und sah durch ein kleines Loch hinaus. Was hatte sie nur? Waren die Hunde und diese Zweibeiner etwa weg? Aber, klar doch! Jetzt fiel es ihm ein. Es war still, was bedeutete, dass sie weg waren. Oder? Er blickte sie fragend an. Auch sie schien über irgendetwas nachzudenken. Sie kam auf ihn zu, sagte ihm sie werde ihn beschützen und er solle still sein. Dann nahm sie ihn im Nacken und hob ihn hoch. Miu verstand nicht was sie vorhatte, aber er hatte sehr gut verstanden, dass sie ihn beschützen würde. Es waren die ersten Worte, die er von ihr hörte und sie klangen… lieb. Sie klangen sanft und liebevoll, wie die seiner Mutter.
Da wurde er von grellem Sonnenlicht geblendet, als sie aus dem Bau trat, und er musste die Augen zukneifen. Da hörte er lauten Lärm. Den gleichen Lärm, den eines dieser Geräte der Zwiebeiner machte, als sie seine Mutter mitnahmen. Er wollte nachsehen, was das war, öffnete die Augen ein kleines bisschen und kniff sie sogleich wieder zu. Das Sonnenlicht war einfach zu hell.
Da wurde er kräftig durchgeschüttelt aber der Lärm verschwand in der Ferne und durch seine geschlossenen Augen merkte er, dass es jetzt nicht mehr so hell war. Er öffnete sie und bemerkte, dass sie durch einen Wald liefen. Von der Ferne her hörte er Hundegebell.
Oh nein! Hilfe! Die verfolgen uns!
Aber schon nach kurzer Zeit verklang es und er gewöhnte sich auch langsam an das ständige geschaukle.
An einem Fluss blieb die Füchsin stehen und ließ ihn hinunter. Er war einerseits froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, andererseits, hätte sie ihn ruhig noch weiter tragen können. Aber das hätte sie bestimmt gemacht. Nicht wahr? Fragend blickte er sie kurz an und sah sich dann um, wo er hier überhaupt war. Er war in einem Wald. Das war nicht zu verkennen. Und neben ihm war ein Fluss. Das rauschende Wasser bewegte sich ja! Neugierig spitzte er die Ohren. Vielleicht kann man da ja rüber gehen. Vorsichtig machte er ein paar Schritte Richtung Ufer. Gerade so weit, dass er seine Pfote ausstrecken konnte und das Wasser berühren konnte. Schnell zog er sie aber wieder zurück. Es war eiskalt und nass. Nicht das was er sich vorgestellt hatte. Schnell lief er wieder zu der Füchsin zurück.

[Wird von Renia getröstet| Wird von Renia hochgehoben und bei der Flucht in den Wald heftig durchgeschüttelt| Sieht sich neugierig um]
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BeitragThema: Re: Kapitel 1 - Der Anfang vom Ende    Kapitel 1 -  Der Anfang vom Ende  - Seite 2 I_icon_minitime

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